65 Brustzentren in Deutschland sind zertifiziert

BERLIN (dru). Viele Frauen, die an Brustkrebs erkranken, müssen bis zum Abschluß der Therapie zusätzliche unnötige Belastungen ertragen. Lange Wartezeiten auf die notwendigen Untersuchungen, unterschiedliche Ansprechpartner in der Klinik, schlecht vorbereitete Operationen ohne umfassende Aufklärung - Abhilfe schaffen sollen Brustzentren, die im Rahmen des DMP Brustkebs eröffnet werden.

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Dazu müssen die Einrichtungen erweiterte Qualitätsstandards erfüllen, hieß es beim 1. Offenen Krebskongreß in Berlin. Die von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Senologie (DGS) entwickelten Kriterien für Brustzentren, die das Qualitätssiegel der DKG erhalten wollen, gehen über die gesetzlichen Standards hinaus.

"Die Brustzentren sind für den Kampf gegen das Mamma-Karzinom von immenser Bedeutung", sagte Professor Diethelm Wallwiener, Direktor der Universitäts-Frauenklinik in Tübingen. Aber der Begriff "Brustzentrum" ist nicht geschützt. Aus diesem Grunde haben die DKG und die DGS vor zwei Jahren eine Initiative gegründet, die Brustzentren nach einem Kriterienkatalog beurteilt und zertifiziert.

Insgesamt 173 Kriterien müssen für das Zertifikat erfüllt werden, so Dr. Harald Schmalenberg der Universitätsklinik Jena. So muß ein zertifiziertes Zentrum besimmte Anforderungen erfüllen, was die Zahl an Brustoperationen und Mammographien pro Jahr betrifft. Darüber hinaus muß ein Qualitätsmanagementsystem etabliert werden, und die Krankengeschichten müssen in interdisziplinären Tumorkonferenzen besprochen werden.

Wallwiener ist davon überzeugt, daß sich die Zertifizierung der Brustzentren durchsetzen wird. Bereits 65 der 100 Brustzentren in Deutschland haben das Zertifikat erhalten. Für die betroffenen Frauen soll mit dem Zertifikat eine Orientierungshilfe geschaffen werden.

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