Therapiewechsel bei Brust-Ca

HEIDELBERG (bd). Frauen in der Postmenopause mit Mammakarzinom, die eine adjuvante Hormontherapie mit Tamoxifen erhalten, profitieren von der Umstellung auf einen Aromatasehemmer nach zwei bis spätestens drei Jahren.

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Dafür gibt es inzwischen Belege aus drei Studien. In allen war das rezidivfreie Intervall signifikant länger und die Zahl der Rezidive in der kontralateralen Brust geringer als in der Vergleichsgruppe. Das hat der Heidelberger Onkologe Dr. Andreas Schneeweiss bei einer Veranstaltung des Unternehmens Pfizer in Heidelberg berichtet.

Eine dieser Studien ist die randomisierte, doppelblinde IES-Studie (Intergroup Exemestane Study) mit 4724 Patientinnen, die entweder fünf Jahre Tamoxifen erhielten oder nach zwei bis drei Jahren Tamoxifen auf Exemestan (Aromasin®) umgestellt wurden. Etwa die Hälfte der Frauen war Lymphknoten-positiv, und 33 Prozent hatten eine Chemotherapie erhalten.

Der anfängliche Rückgang der Knochenmineraldichte habe sich mit Exemestan nach 24 Monaten Therapie stabilisiert, sagte Schneeweiss. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Alle Patientinnen mit einem hormonrezeptorpositiven Tumor profitieren gleich gut von der Therapie.

Eine Behandlung mit Aromatasehemmern direkt nach der Brustkrebs-Operation sollte Schneeweiss zufolge Patientinnen mit Kontraindikationen gegen Tamoxifen oder mit einem hohen Rezidivrisiko wie etwa bei einem Lymphknotenbefall vorbehalten bleiben. Bei den anderen Patientinnen sei es für die Knochengesundheit in jedem Fall ratsam, zuerst mit Tamoxifen zu behandeln.

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