Lapatinib wird als Adjuvans bei Brust-Ca geprüft

ST.GALLEN (grue). Der Tyrosinkinase-Hemmer Lapatinib wird jetzt zur adjuvanten Therapie bei Frauen mit Brustkrebs geprüft. Auch deutsche Kliniken sind daran beteiligt.

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Lapatinib (Tykerb®) wurde vor kurzem in den USA bei fortgeschrittenem Brustkrebs zugelassen. Der Wirkstoff blockiert die Tumorwachstumsfaktoren HER2 und EGF. Wegen des dualen Wirkmechanismus könnte Lapatinib effektiver als der HER2-selektive Antikörper Trastuzumab sein. Derzeit wird in Studien geprüft, ob Lapatinib auch in frühen Brustkrebsstadien hilft, wie Professor Michael Untch aus Berlin bei der Brustkrebs-Konferenz in St. Gallen in der Schweiz berichtete.

An der ALTTO (Adjuvant Lapatinib and/or Trastuzumab Treatment Optimisation)-Studie nehmen 8000 Frauen mit HER2-positivem Brustkrebs teil, die bereits eine adjuvante Therapie auf Anthrazyklin-Basis erhalten haben. Es wird geprüft, ob die Frauen von einer weiteren einjährigen Therapie profitieren. Sie erhalten Lapatinib oder Trastuzumab allein, als Kombination oder als Sequenz, also erst der Antikörper und dann Lapatinib.

Außer der Wirksamkeit der Therapien auf das krankheitsfreie Überleben wird auch geprüft, ob das Risiko für Hirnmetasen sinkt. Lapatinib ist ein kleines Molekül, das die Blut-Hirn-Schranke passiert und offenbar gegen zerebrale Metastasen aktiv ist.

Ziel der Studie Neo-ALTTO ist, die Op von HER2-positiven Mammakarzinomen mit einer Größe von über 2 cm zu erleichtern. "Die Frauen erhalten Lapatinib oder Trastuzumab oder beides, jeweils kombiniert mit Paclitaxel", so Untch auf einer GSK-Veranstaltung. An der Studie können 450 Frauen teilnehmen. Die Op folgt nach der 18-wöchigen neoadjuvanten Therapie. Nach dem Eingriff bekommen alle Frauen zusätzlich eine adjuvante Therapie.

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