Frauen mit Brustkrebs ernähren sich ungesund

Brustkrebs-Patientinnen brauchen mehr Beratung in puncto Ernährung. Einer Studie zufolge essen sie viel Fleisch, aber wenig Gemüse und Salate.

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Viel Fleisch, wenig Gemüse und Salate: Eine solche Ernährungsweise ist besonders auch für Frauen mit Brustkrebs wenig ratsam.

Viel Fleisch, wenig Gemüse und Salate: Eine solche Ernährungsweise ist besonders auch für Frauen mit Brustkrebs wenig ratsam.

© dpa

BAD KISSINGEN (ikr). Die Ernährungsweise von Frauen mit Brustkrebs in Deutschland entspricht nur selten den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE). Das hat eine Studie mit 165 Mammakarzinom-Patientinnen ergeben.

Darin wurde ermittelt, wie sich die Frauen etwa zwölf Monate nach der Erstdiagnose unter Alltagsbedingungen ernähren (Dtsch Med Wochenschr 2011; 136: 575).

Die Studienteilnehmerinnen, die gerade eine Reha angetreten hatten, waren zwischen 25 und 75 Jahre alt. Die Erstdiagnose des Mammakarzinoms lag nicht länger als fünf Jahre zurück.

Nur acht Prozent verzehrten die empfohlene Menge an Gemüse und Salat

Per Fragebogen, und zwar mit Hilfe des Food-Frequency-Questionnaire (FFQ), wurden die Frauen nach ihren Ernährungsgewohnheiten befragt. Dabei stellte die Arbeitsgruppe um Professor Monika Reuss-Borst von der Rehaklinik am Kurpark in Bad Kissingen fest: Die meisten Patientinnen verzehrten wenig von den besonders empfohlenen Lebensmitteln wie Getreideprodukte, Gemüse, Obst und Fisch, konsumierten jedoch viel Fleisch und Wurst.

Die Studienteilnehmerinnen aßen täglich durchschnittlich 307 g Getreide, Getreideprodukte und Kartoffeln. Die DGE empfiehlt jedoch täglich 383 bis 536 g Lebensmittel dieser Art. Nur 19 Prozent der Frauen hielten sich daran.

Außerdem aßen die Brustkrebs-Patientinnen im Mittel nur 213 g Gemüse und Salat pro Tag, obwohl die DGE rät, mehr als 400 g täglich davon zu verzehren. Lediglich acht Prozent der Patientinnen verzehrten die empfohlene Menge an Gemüse und Salat.

658 g Fleisch und Wurst pro Woche sind zu viel

Auch in puncto Fleisch und Wurstwaren lagen die Frauen ziemlich daneben: Sie aßen davon im Mittel 658 g pro Woche, nach den Empfehlungen der DGE genügen davon jedoch 300 bis 600 g wöchentlich. Nur 40 Prozent der Frauen ernährten sich entsprechend den Empfehlungen für Fleisch und Wurstwaren.

Wenig zufriedenstellend war auch das Ergebnis, was das Körpergewicht der Mammakarzinom-Patientinnen betraf: So waren 23 Prozent der Frauen zu Beginn der Rehabilitation normalgewichtig und nahezu 76 Prozent übergewichtig bis adipös.

Die Autoren ziehen aus ihren Ergebnissen die Schlussfolgerung, dass in puncto Ernährung bei Brustkrebs-Patientinnen ein dringender Beratungsbedarf nach der Primärtherapie besteht.

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