Brustkrebs: "Mäßiger" Nutzen von Bevacizumab

NEU-ISENBURG (ikr). In einer aktuellen Metaanalyse der Cochrane Collaboration wurde Bevacizumab (Avastin®) zur Behandlung bei metastasiertem Brustkrebs erneut auf den Prüfstand gestellt (Cochrane Library 2012; online 11. Juli).

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Berücksichtigt wurden vier Studien mit insgesamt 2886 Frauen mit metastasiertem Brustkrebs, die eine Erstlinien-Chemotherapie mit / ohne den Zusatz von Bevacizumab erhalten hatten, und zwei Studien mit insgesamt 1146 Frauen, die eine Zweitlinien-Chemotherapie mit /ohne den Antikörper bekommen hatten.

Die wesentlichen Ergebnisse: In der Erst- und Zweitlinientherapie wurde das progressionsfreie Überleben der Patientinnen mit Bevacizumab signifikant um 33 und 15 Prozent verbessert, nicht jedoch das Gesamtüberleben.

Nebenwirkungen vom Grad III/IV traten mit dem Antikörper deutlich häufiger auf als ohne, jedoch waren Therapie-bedingte Todesfälle mit Bevacizumab seltener.

Nach Ansicht der Autoren kann der Nutzen, der sich aus dem Zusatz von Bevacizumab zur Erst- oder Zweitlinien-Chemo bei metastasiertem Brustkrebs ergibt, bestenfalls als "mäßig" betrachtet werden.

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte Bevacizumab 2011 die Zulassung bei Brustkrebs entzogen, da ihrer Ansicht nach der Nutzen der Therapie die Risiken der Behandlung nicht aufwiegt.

Die EMA war zu einem anderen Ergebnis gekommen: Sie bestätigte, dass der Nutzen von Bevacizumab in Kombination mit Paclitaxel die Risiken überwiege und diese Kombination daher eine wertvolle Option für Frauen mit metastasiertem Brustkrebs bleibe.

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