Bei Brustkrebs im Frühstadium

Besser auf Axilladissektion verzichten?

Ohne axillären Befall gibt es bei Patientinnen mit Mammakarzinom, die eine brusterhaltende Therapie erhalten, keinen Grund für die Entfernung der Lymphknoten.

Veröffentlicht:

STUTTGART (fe). Die Operation der Axilla nach brusterhaltender Therapie (BET) bei Frauen mit Mammakarzinom wird schon seit Längerem diskutiert. Ohne axillären Befall gibt es keinen Grund für die Entfernung der Lymphknoten.

"Frauen profitieren nicht von der Entfernung gesunder Lymphknoten", betonte Professor Bernd Gerber aus Rostock bei der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie in Stuttgart.

Die axilläre Sentinel-Lymphknoten-Biopsie ist derzeit der Standard bei histologisch gesichertem invasiven Mammakarzinom und klinisch, palpatorisch und sonographisch unauffälligen Lymphknoten.

Die ACOSOG Z0011 Studie (JAMA 2011; 305: 569-575) konnte zeigen, dass bei Patientinnen mit einem pT1-2 Tumor und klinisch nicht befallenen axillären Lymphknoten auf eine komplette Axilladissektion verzichtet werden kann, wenn maximal zwei Sentinel-Lymphknoten mit Makrometastasen befallen sind und eine BET mit nachfolgender Bestrahlung der operierten Brust und adäquater Systemtherapie durchgeführt wird.

"Diese Patientinnen hatten gegenüber Patientinnen mit einer kompletten Axilladissektion keine Nachteile hinsichtlich des rezidivfreien und des Gesamtüberlebens", so Gerber.

Die INSEMA (Intergroup Sentinel-Mamma)-Studie soll nun die Hypothese beweisen, dass bei Brustkrebs im Frühstadium die eingeschränkte Axillachirurgie das krankheitsfreie Überleben nicht verschlechtert.

Eingeschlossen werden Patientinnen mit histologisch gesichertem Mammakarzinom bis 5 cm und geplanter BET sowie palpatorisch und sonographisch unauffälligen axillären Lymphknoten.

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vergleich von Efbemalenograstim alfa und Pegfilgrastim

Studie: Fusionsprotein verhindert Neutropenien auch bei Brustkrebs

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neues Veranstaltungsformat

Speeddating mit möglichen Praxisnachfolgern: Stimmt die Chemie?

Die Plastination des Gehirns

Mikroplastik als möglicher Risikofaktor für Parkinson

Lesetipps
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus)

© Ennio Leanza/KEYSTONE/dpa

Epidemiologisches Bulletin

Erstmals STIKO-Empfehlung für Impfung gegen Chikungunya

Eine Frau nimmt eine Tablette ein und schaut dabei gedankenverloren aus dem Fenster.

© eternalcreative / Getty Images

Metaanalyse von 49 Studien

Absetzen von Antidepressiva verursacht meist milde Symptome

Vorhofflimmern im 1-Kanal-EKG

© wildpixel / Getty Images / iStock

Empfehlungen für die Praxis

S3-Leitlinie Vorhofflimmern: Das steht drin