Brustkrebs
Boost-Bestrahlung bringt auch nach 20 Jahren bessere Tumorkontrolle
BERLIN. Eine Boost-Bestrahlung im ehemaligen Tumorbereich nach einer brusterhaltenden Operation kann verhindern, dass es an der operierten Brust erneut zum Krebswachstum kommt. Dies bestätigt nun die europäische Langzeitstudie EORTC, in der die Ergebnisse der Studienteilnehmerinnen 20 Jahren nach der Erkrankung ausgewertet wurden (JAMA Oncol 2017; 3: 42-48).
Nach Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) zeigt die Studie deutlich, dass viele Patientinnen von der höheren Dosis profitieren, insbesondere Frauen unter 50 und Frauen mit duktalem Carcinoma in situ (DCIS).
Um die optimale Dosis zu bestimmen, hatte die European Organization for Research and Testament of Cancer (EORTC) zwischen 1989 und 1996 eine Studie mit 5.569 Brustkrebs-Patientinnen durchgeführt. Die Hälfte der Frauen erhielt neben der üblichen eine zusätzliche Bestrahlung, teilt die DEGRO mit. Schon in den ersten Jahren habe sich gezeigt, dass Frauen mit High-grade-Tumoren den größten Nutzen haben. Dies konnte auch nach 20 Jahren bestätigt werden. Der größte Vorteil zeigte sich dabei für Patientinnen unter 50 Jahren, sie erlitten nach einer Boost-Bestrahlung signifikant seltener ein Lokalrezidiv.
Zudem profitierten DCIS-Patientinnen: Bei jüngeren Frauen mit DCIS in der Nähe des Primärtumors verringerte die Boost-Bestrahlung die Rate von Lokalrezidiven an der operierten Brust von 31 auf 15 Prozent. (eb)