Zitruspektin: Option für Männer mit Prostata-Ca?

FREIBURG (eb). Für Männer mit Prostatakrebs, deren PSA-Wert trotz kurativer Op und Radiatio weiter steigt, gibt es bislang nur wenige Therapieoptionen.

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In einer Studie prüfen Ärzte der Klinik für Tumorbiologie Freiburg derzeit, ob sich für diese Patienten durch die komplementäre Behandlung mit modifiziertem Zitruspektin (MCP) eine Verbesserung der Situation erreichen lässt.

Ziel ist, das Fortschreiten der Erkrankung zu verzögern, Metastasen zu verhindern und die Überlebenszeit zu verlängern, wie die Klinik mitteilt.

Sowohl tierexperimentelle als auch erste klinische Daten legten nahe, dass durch MCP der Zeitraum, in dem sich der PSA-Wert verdoppelt, signifikant verlängert werden kann. Zitruspektine bestehen aus komplexen Polysacchariden, die aus Fruchtfleisch und Schale von Zitrusfrüchten gewonnen werden.

Hemmung des Wachstums von Prostata-Ca-Zellen

Sie enthalten reichlich Galactoside, die bevorzugt an bestimmte Proteine von Tumorzellen binden. Um besser resorbiert werden zu können, wird Zitruspektin chemisch modifiziert. Dass es sich um eine vielversprechende Substanz handelt, zeigten bereits Versuche mit Tumorzellen im Labor.

Modifiziertes Zitruspektin kann das Wachstum von Prostatakrebszellen hemmen, indem es die Gefäßneubildung des Tumors behindert. Außerdem kann MCP den programmierten Zelltod (Apoptose) auslösen und so die Krebszelle zum Absterben zwingen.

An der Studie teilnehmen können Patienten mit einem biochemischen PSA-Rezidiv, also Patienten, deren PSA-Wert auch nach einer Lokaltherapie weiter steigt.

Dr. Marc Azémar, E-Mail-Adresse: azemar@tumorbio.uni-freiburg, Tel.: 07 61 / 206 18 41

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