Kapsel-Endoskopie spürt Zöliakie auf

MAILAND (ikr). Bei Patienten mit Zöliakie-Verdacht lässt sich auch nicht-invasiv zuverlässig klären, ob eine Zottenatrophie vorliegt. In einer Multicenter-Studie hat sich die Kapsel-Endoskopie jetzt als sehr treffsichere Methode erwiesen.

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In der Studie war der histologische Befund bei elf der ingesamt 43 Patienten normal. Bei 32 Patienten wurde eine Zöliakie diagnostiziert. Von diesen wurden 28 auch mit der Kapsel-Endoskopie entdeckt, das heißt die Sensitivität der Methode lag bei 87,5 Prozent.

Als besonders treffsicher erwies sich die Methode bei den 28 Patienten mit starken Zottenläsionen. Die Spezifität betrug 91 Prozent: Es wurde nur ein Patient mit Kapsel-Endoskopie als krank eingestuft, obwohl er keine Zöliakie hatte. Die Arbeitsgruppe um Dr. Emanuele Rondonotti aus Mailand hat Patienten untersucht, bei denen aufgrund der Symptome und der Laborwerte Verdacht auf Zöliakie bestand (Am J Gastroenterol 102, 2007, 1624).

Die Patienten unterzogen sich einer Endoskopie des oberen Gastrointesinaltraktes - wie es derzeit Standard ist - und zum Vergleich zusätzlich einer Kapsel-Endoskopie. Hierbei sendet eine geschluckte Kapsel mit miniaturisierter Video-Kamera Bilder aus dem Dünndarm. Die Ergebnisse der Duodenumbiopsien wurden mit den Kapselbefunden verglichen. Jene wurden nach dem Vorhandensein von Läsionen bewertet, die mit denen bei Zöliakie übereinstimmen.

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