Protonenpumpen-Hemmer in Bezug auf Osteoporose entlastet

WIESBADEN (otc). Um das Thema Osteoporose und Protonenpumpen-Hemmer (PPI) ist es in den vergangenen Jahren zunehmend ruhiger geworden. Und das zurecht, wie Auswertungen zweier Studien jetzt erneut bestätigen. Darauf hat Professor Stephan Miehlke aus Hamburg beim GastroUpdate in Wiesbaden hingewiesen.

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Die erste Auswertung, eine Analyse der kanadischen Manitoba-Knochendichte-Datenbank mit knapp 2200 Osteoporose-Patienten und 5500 Kontroll-Personen ergab, dass eine Osteoporose der Hüfte oder der lumbalen Wirbelsäule nicht mit einer PPI-Einnahme (> 1500 Dosen innerhalb der vergangenen 5 Jahre) assoziiert war (Gastroenterology 2010; 138: 896).

In einer weiteren - longitudinalen - Analyse konnte auch keine signifikante Abnahme der Knochendichte im Zusammenhang mit einer PPI-Therapie festgestellt werden.

Eine weitere Analyse erfasste die Daten von über 130.000 Frauen in der Postmenopause über einen Zeitraum von drei Jahren (Arch Intern Med 2010; 170: 765). In dieser prospektiven Auswertung der amerikanischen Women's Health Initiative ergab sich kein erhöhtes Risiko durch PPI für Hüftfrakturen und nur ein gering erhöhtes Risiko für Frakturen der Wirbelsäule, des Unterarms oder der Handgelenke.

Die Anwendung von PPI hatte nur einen geringfügigen Effekt auf die Knochendichte im Bereich der Hüftknochen (p = 0,05), jedoch nicht in anderen Bereichen. Miehlkes Fazit: Besteht eine sinnvolle Indikation für eine PPI-Therapie, gibt es keinen Grund, diese wegen eines vermeintlichen Frakturrisikos nicht einzuleiten.

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