Darum schlagen manche Zucchini auf den Magen

Wer selbstgezogene Kürbisse, Zucchini oder Gurken isst, riskiert Bauchkrämpfe und Durchfälle.

Veröffentlicht:
Zucchinis enthalten Bitterstoffe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Bei Sorten für den Verzehr werden die Bitterstoffe in der Regel herausgezüchtet.

Zucchinis enthalten Bitterstoffe, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Bei Sorten für den Verzehr werden die Bitterstoffe in der Regel herausgezüchtet.

© imago

MÜNCHEN (wst). Bitterstoffe in Kürbisgewächsen, zu denen auch Zucchini, Gurken und Melonen gehören, können Ursache von Magenverstimmungen sein, die mit Bauchkrämpfen, Übelkeit und Erbrechen einhergehen. Ernste Komplikationen sind dabei allerdings sehr selten.

Bei den unverträglichen Bitterstoffen handelt es sich um die Cucurbitacine. Mit diesen natürlichen tetrazyklischen Triterpenen schützen sich die Pflanzen vor Fressfeinden.

Bei Sorten für den Verzehr wurden die giftigen Bitterstoffe weitgehend herausgezüchtet. Manche Cucurbitacine wirken auch antineoplastisch (Br J Cancer 2011; 104: 781-789).

Bei Eigengewächsen kann es Probleme geben

Mit Eigengewächsen oder Cucurbitacin-haltigen Zierkürbissen kann jedoch hin und wieder ein entsprechend belastetes Produkt auf den Tisch gelangen.

Was dabei bitter schmeckt, gehört in den Biomüll oder auf die Halloween-Galerie statt in Topf oder Pfanne, hat Gerhard Radlmayr von der staatlichen Forschungsanstalt an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf im "Münchner Merkur" berichtet.

Selbstgezogene Zucchini legt Ehepaar flach

Anlass für den Bericht war das Schicksal eines Ehepaares, das nach Verzehr einer selbstgezogenen Zucchini unter schweren Bauchkrämpfen und blutigem Durchfall litt.

Gegen derart heftige Reaktionen lässt sich mangels Antidot nur symptomatisch behandeln, sagte Dr. Gabriele Dostal vom Giftnotruf des Klinikums Rechts der Isar der Technischen Universität München zur "Ärzte Zeitung".

Unter den jährlich vielen tausend Anfragen würden sich im Schnitt aber nur zwei bis drei um Vergiftungserscheinungen durch Kürbisgewächse drehen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vorsorge ab 45 Jahren

Darmkrebs-Screening: Einfachere Teilnahme, höhere Akzeptanz

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Guselkumab jetzt auch für MC und CU zugelassen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Warum wird in Deutschland besonders viel operiert, Prof. Tauber und Herr von Hummel?

Lesetipps
Pneumologen hoffen seit Langem, dass man die Entzündung bei COPD endlich in den Griff bekommen und „das Übel an der Wurzel packen“ kann.

© Tahir/Generated with AI/stock.ad

Inflammation in den Griff kriegen

COPD: Welche Neuerungen in der Therapie und Diagnostik stehen an?

Eine Frau hat Schwierigkeiten, ihre Jeans zu schließen, nachdem sie zugenommen hat.

© Alfonso Soler / stock.adobe.com

Adipositas-Medikamente

Rascher Gewichtsanstieg nach Absetzen von Semaglutid & Co.