Lärmempfindung ist farbabhängig

MÜNCHEN (sto). Wer glaubt, daß beim Hören nur die Ohren und die dazugehörigen Nerven gefordert sind, muß sich jetzt von Professor Hugo Fastl von der TU München eines Besseren belehren lassen. "Das Auge hört mit", so der Inhaber des Lehrstuhls für Mensch-Maschine-Kommunikation.

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Einem Dutzend Probanden wurden in seinen Untersuchungen auf einer Leinwand Bilder eines ICE gezeigt, die immer mit dem gleichen Lärmpegel unterlegt waren.

Der Zug wurde entweder in seinen Originalfarben gezeigt oder aber mit einem leuchtenden Rot oder mit Hellgrün eingefärbt. Der hellgrüne ICE wurde im Vergleich zu den anderen Zügen von den Probanden als leiser empfunden, wie Fastl bei der 31. Deutschen Jahrestagung für Akustik in München berichtet hat.

Offenbar besteht bei der Wahrnehmung von Lautstärken eine audio-visuelle Interaktion, die vermutlich auch nicht kulturell bedingt ist, wie Fastl erläuterte. Versuche nach dem gleichen Muster in Japan mit dem dortigen Hochgeschwindigkeitszug hätten zu den gleichen Ergebnissen geführt: Hellgrüne Fahrzeuge seien bei gleichem Schallpegel leiser als rote, so der Münchner Wissenschaftler.

Diese Erkenntnisse könnten nach Auffassung des Wissenschaftlers künftig im Alltag durchaus praktische Bedeutung haben. Es stelle sich jetzt nämlich die Frage, ob Bürogeräte wie Drucker oder Kopierer immer grau sein müssen, wenn hellgrüne Geräte doch als leiser empfunden werden.

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