Kombitherapie stabilisiert bei Manie

HAMBURG (grue). Manische Patienten erhalten im Alltag meist eine Kombinationstherapie, zum Beispiel mit einem atypischen Neuroleptikum und einem Stimmungsstabilisierer. Damit festigt sich die Stimmung innerhalb von zwölf Wochen deutlich, hat eine Praxisstudie ergeben.

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In der prospektiven Beobachtungsstudie EMBLEM, an der sich auch 100 Ärzte aus Deutschland beteiligten, wurden Therapie und Verlauf bei 3500 Patienten mit einer manischen Phase untersucht. Die Behandlung war überwiegend ambulant. Erfaßt wurde, welche Medikamente die Ärzte verschrieben und wie erfolgreich die Therapie nach zwölf Wochen war.

Erste Ergebnisse der noch nicht im Detail ausgewerteten Studie hat jetzt Dr. Jörg Czekalla von Lilly auf einer Veranstaltung des Unternehmens in Hamburg vorgestellt. So wurden in der Studie 60 Prozent der Patienten erstmals auf eine antimanische Therapie eingestellt.

Eine der am häufigsten gewählten Kombinationstherapien bestand dabei aus dem Stimmungsstabilisierer Lithium plus einem atypischen Neuroleptikum, vorwiegend Olanzapin (Zyprexa®), so Czekalla. Diese Kombination sei in akut manischen Phase signifikant wirksamer gewesen als das Atypikum allein.

Die Patienten in der Studie hatten bei Behandlungsbeginn einen mittleren Punktwert von 23 auf der 60-Punkte-Skala YMRS (Young Mania Rating Scale) und damit bereits eine ausgeprägte Manie. 28 Prozent der Patienten hatten einen Selbstmordversuch hinter sich. Nach zwölf Wochen wurden 90 Prozent der Patienten noch antimanisch behandelt.

Der Anteil der Patienten mit akuter Manie (YMRS-Wert über 20) war innerhalb von zwölf Wochen von 65 auf unter zehn Prozent zurückgegangen, und der Anteil von Patienten ohne Manie und ohne Depression erreichte fast 80 Prozent. Die Präparate seien in der Kombination relativ gut verträglich gewesen, und es habe keine schwerwiegenden Wechselwirkungen gegeben, sagte Czekalla.

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