Kaum Compliance wegen Angst vor Abhängigkeit

MÜNCHEN (wst). Die Langzeitcompliance von Patienten mit bipolaren Störungen ist bekanntlich sehr schlecht. Einer der Hauptgründe ist die Angst, dauerhaft von der Therapie abhängig zu werden. Dies hat eine große Umfrage in Selbsthilfegruppen mit bipolaren Patienten ergeben.

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Für die Studie wurden Angaben von insgesamt 1041 Patienten ausgewertet. Der von 23 Prozent der Patienten und damit am häufigsten genannte Grund für die Ablehnung einer längerfristigen Pharmakotherapie war das Gefühl, abhängig von einer Dauermaßnahme zu sein.

Darauf hat Dr. Heinz Grunze von der Psychiatrischen Universitätsklinik München auf einer Veranstaltung vom Unternehmen Desitin in München hingewiesen.

Etwa neun Prozent der Studienteilnehmer gaben Ängste vor der Pharmakotherapie als Ablehnungsgrund an, sechs Prozent Ängste vor langfristigen Nebenwirkungen.

Vier Prozent wollten keine Tabletten, weil ihre Einnahme andere Menschen auf ihre Erkrankung aufmerksam machen könnte, so Grunze. Gut ein Prozent der Patienten lehnte eine Pharmakotherapie ab, weil sie ihnen nutzlos erschien und knapp ein Prozent glaubte, keine Therapie zu benötigen.

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