Misshandlungen formen offenbar das Hirn dauerhaft

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (eis). Misshandlungen im frühen Kindesalter können offenbar permanent die Reaktionen des Gehirns auf Stress verändern. Das zumindest legen Ergebnisse einer kanadischen Studie nahe.

Die Forscher haben Hirngewebe von Selbstmordopfern miteinander verglichen (Nature Neuroscience online). Zwölf der Opfer hatten eine Vorgeschichte von Misshandlung in der frühen Kindheit und weitere zwölf nicht. Bei den Misshandlungsopfern waren im Vergleich in bestimmten Hirnregionen deutlich weniger Glucocorticoid-Rezeptoren ausgebildet, die an der Verarbeitung von Stress beteiligt sind. Konsequenz könnte eine abnormal erhöhte Reaktion auf Stress sein.

Die Daten legen nahe, dass frühkindliche Erfahrungen während der Hirnentwicklung dauerhaft die Stressantwort eines Menschen formen können, so die Forscher. Dies sei ein weiterer Beleg dafür, dass Umweltfaktoren die Ausprägung von Genen verändern, was als Epigenetik bezeichnet wird. Solche epigenetischen Veränderungen seien potenziell reversibel und ein Ansatz, künftige Therapien zu erforschen.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer

Neue Nebenwirkung bei Sertralin bekannt gegeben

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung