Warum sprechen wir mit der linken Gehirnhälfte?

FRANKFURT/MAIN (eb). "Vieles erfüllt uns mit Staunen, aber nichts ist wunderbarer als der Mensch" - mit diesem Zitat von Sophokles hat der Gehirnforscher Dr. Christian Kell seine Arbeit überschrieben.

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Insbesondere das Sprechen als eine der herausragenden motorischen Leistungen des Menschen fasziniert ihn. Es ist ein Beispiel dafür, wie weit voneinander entfernte Hirnregionen miteinander kommunizieren und so komplexes Verhalten generieren.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft hat Kell kürzlich rund eine Millionen Euro für die Gründung einer Emmy-Noether-Gruppe an der Klinik für Neurologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main bewilligt.

Sein Ziel ist es herauszufinden, warum die Produktion von Sprache an die linke Gehirnhälfte gekoppelt ist, während die Verarbeitung von gehörter Sprache in beiden Hirnhälften stattfinden kann.

Seine Vorarbeiten zeigen, dass unter anderem die Therapie von Stotterern durch diese Erkenntnisse verbessert werden kann, teilt die Frankfurter Universitätsklinik mit.

Für die Therapie von Stotterern habe die Entdeckung des Rückkopplungssignals schon jetzt einen Fortschritt gebracht. Ihr Leiden ist möglicherweise durch eine verzögerte Rückkopplung des Sprachsignals verursacht.

"Durch veränderte Sprechmuster, wie sie in Verhaltenstherapien erlernt werden, oder durch das Tragen eines speziellen Hörgeräts lässt sich dies gezielt verändern, so dass die Betroffenen wieder flüssig sprechen können", wird Kell in der Mitteilung zitiert.

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