Neue Therapie-Ansätze bei der ALS

NEU-ISENBURG (eb). Ein Forscherteam der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) fand neue Wege für die Therapie der Amyotrophen Lateralsklerose (ALS).

Veröffentlicht:

Bisher nahm man an, dass ein Protein namens FGF-2 einen positiven Einfluss auf diese Nervenerkrankung hat. Doch das Gegenteil ist der Fall: Ohne dieses Protein verläuft die Krankheit milder, wie die MHH mitteilt.

Viele Forschungen zu Ursachen und Therapiemöglichkeiten der ALS drehen sich um Wachstumsfaktoren wie FGF-2 (fibroblast growth factor-2) (Neurobiology of Disease 2012; online 17. April).

Er ist für die Entwicklung von Nervenzellen in der Embryonalentwicklung wichtig und für die Nerven, die im Erwachsenenalter Bewegungen ermöglichen.

Da man annahm, dass sich die ALS aufgrund eines Mangels an Wachstumsfaktoren verschlimmert, gab es Ansätze, mit Wachstumsfaktoren zu behandeln. Doch diese Behandlungen seien fehlgeschlagen, so die MHH.

Die MHH-Wissenschaftler verglichen nun ALS-kranke Mäuse, die kein FGF-2 bilden konnten, mit ALS-kranken Mäusen, die dies konnten. Die Tiere ohne FGF-2 lebten länger, konnten sich länger bewegen und ihre motorischen Nervenzellen im Rückenmark bauten sich langsamer ab.

Der wesentliche zugrundeliegende Mechanismus bestehe wohl darin, dass aufgrund des Fehlens von FGF-2 andere Wachstumsfaktoren vermehrt produziert werden, die zudem auch miteinander kooperieren, so die Forscher.

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen