Neue Wege gegen Depressionen mit dem PRoMPT-Projekt
Im Arbeitsalltag von Hausarztpraxen ist es oft schwierig, chronisch depressive Patienten optimal zu behandeln. Vor allem die kontinuierliche Begleitung in den ersten sechs Monaten erfordert einen besonderen Einsatz des gesamten Praxisteams.
Das Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt am Main mit seinem Direktor Professor Ferdinand Gerlach hat eine neue Methode für die Betreuung dieser Patienten entwickelt. Hierzu läuft eine Studie. Ihre Bezeichnung ist "PRoMPT". Das Akronym steht für PRimary care Monitoring for depressive Patients‘ Trial.
Bei der neuen Methode begleitet eine Arzthelferin in enger Absprache mit ihrem Chef einzelne Depressions-Patienten nach einem vorgegebenen Schema. In regelmäßigen Abständen nimmt sie telefonischen Kontakt mit den Patienten auf. Dabei erfragt sie mit einem einfachen Fragebogen den aktuellen Krankheitszustand.
So werden die Patienten engmaschig begleitet, und eine Krankheitsverschlechterung wird sofort deutlich. Im Bedarfsfall können dann prompt alle ärztlich notwendigen Maßnahmen veranlaßt werden.
Im Mai 2005 hat das Frankfurter Institut für Allgemeinmedizin mit Teams aus insgesamt 60 Hausarztpraxen in Hessen die PRoMPT-Studie begonnen (Studienleiter ist Dr. Jochen Gensichen). Die Studie wird ausschließlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Arzthelferinnen wurden zum Case- Management für diese Patienten geschult und werden diese neue Methode ein Jahr lang in Hausarztpraxen in Hessen anwenden. Damit rückt zum ersten Mal auch die qualifizierte Arbeit von Arzthelferinnen in den Vordergrund des Geschehens.
Das Forschungsprojekt und insbesondere die Einbeziehung der Arzthelferinnen wird auch vom Bundesverband der Arzt-, Zahnarzt- und Tierarzthelferinnen (BdA) unterstützt.(KHS)
Es gibt noch einige freie Plätze für interessierte Praxen und Praxisteams: Tel. 069/6301-83883, Fax: 069/6301-6428 oder www.prompt-projekt.de
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