Epilepsie

Kognitive Defizite bestehen schon zu Krankheitsbeginn

BONN (eb). Epilepsiepatienten haben schon zu Erkrankungsbeginn ein hohes Risiko für kognitive Funktionsstörungen. Erstaunlich: die Diskrepanz zwischen Selbsturteil und objektiven Tests.

Veröffentlicht:

Forscher aus Bonn untersuchten 247 neu erkrankte Patienten neurologischer Praxen mit einem neuropsychologischen Kurztest auf Aufmerksamkeit und exekutive Funktionen (EpiTrack), mit einem kurzen Gedächtnistest und einer kognitiven Selbstbeurteilungsskala (J Neurol. 2012, online 12. Mai).

Den objektiven Tests zufolge hatten fast 20 Prozent der Patienten bei Aufmerksamkeit und exekutiven Funktionen leichte und weitere 30 Prozent deutliche Defizite, ähnlich bei den Gedächtnisleistungen.

In den subjektiven Untersuchungen schilderten nur 25 Prozent der Patienten kognitive Defizite, die sie zudem überwiegend als leicht klassifizierten.

Die Stärke dieser Studie sei, dass neu erkrankte Patienten aus neurologischen Praxen untersucht wurden, so Dr. Martin Lutz aus Radeberg in einem Kommentar (Der Neurologe und Psychiater 2012; 13 (7-8): 25).

Die kognitiven Defizite unterschieden sich kaum von denen nach langjähriger Epilepsie. Durch Tests zu Erkrankungsbeginn könne ein Bezugspunkt der kognitiven Leistungsfähigkeit objektiviert werden.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken