Essstörungen

Programm hilft bei Verhaltenskontrolle

Ein Internetbasiertes Programm soll Menschen mit Essstörungen den Zugang zur Therapie erleichtern.

Veröffentlicht:
Damit das Brechen aufhört: "Salut" hilft, die Essstörung zu bekämpfen.

Damit das Brechen aufhört: "Salut" hilft, die Essstörung zu bekämpfen.

© imagebroker / imago

FRANKURT/MAIN. Von Bulimia nervosa sind laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung bundesweit etwa 600.000 Frauen und 70.000 Männer betroffen.

Viele Patienten leiden unter ihrer Erkrankung, scheuen sich aber vor einer Therapie.

Für sie ist das internetbasierte Selbsthilfeprogramm "Salut" entwickelt worden, das einen direkten Zugang von Zuhause und eine flexible Zeiteinteilung ermöglicht.

Das in mehreren Studien evaluierte Programm, welches in acht Sprachen verfügbar ist, wird unter anderen vom Frankfurter Zentrum für Ess-Störungen (FZE) angeboten.

Sieben Module

Mit Hilfe von "Salut" sollen Betroffene allmählich wieder Kontrolle über ihr Essverhalten erlangen. In einem persönlichen Beratungsgespräch klären Mitarbeiter des FZE zunächst die individuellen Voraussetzungen ab.

Teilnehmen dürfen Betroffene, die volljährig sind, einen BMI unter 17,5 haben, zur Selbstreflexion fähig und bereit sind und über einen eigenen Internetzugang verfügen.

"Salut" besteht aus sieben Modulen: Motivation, Selbstbeobachtung, Verhaltensänderung, Problemlösen, kognitive Umstrukturierung, Selbstbehauptung und Rückfallprävention. Neben Informationen zur Krankheit gibt es Übungen und Aufgaben.

Individuelles Feedback via E-Mail

Beispielsweise führen die Teilnehmer ein Esstagebuch, in das sie ihre Mahlzeiten, Heißhungeranfälle, kompensatorische Maßnahmen (zum Beispiel Erbrechen) und die auslösenden Emotionen oder Situationen eintragen.

In wöchentlichen E-Mail-Kontakten erhalten die Patienten individuelles Feedback. Nach drei Monaten findet ein weiteres Gespräch im Zentrum für Ess-Störungen statt, in dem die Fortschritte und Hindernisse reflektiert werden.

Das Programm endet nach sechs Monaten in einem abschließenden Gespräch. Kosten für die Teilnehmer: 290 Euro (ermäßigt 250 Euro). (smi)

Eine Demo-Version des Selbsthilfeprogramms gibt es im Internet.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer