Neue Galenik setzt Dopamin-Agonisten kontinuierlich frei

FRANKFURT AM MAIN (hem). Bei der Parkinson-Therapie ist wichtig, wie das bestehende Dopamin-Defizit ausgeglichen wird. Nur bei einer kontinuierlichen dopaminergen Stimulation sind die Patienten in der Lage, noch selbst bedarfgerecht Dopamin freizusetzen.

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Eine kontinuierliche Stimulation mindert die Gefahr, dass Dyskinesien entstehen, hat Professor Wolfgang Jost aus Wiesbaden berichtet. Ein Dopamin-Agonist, der nur einmal täglich eingenommen werden muss und dennoch über 24 Stunden wirkt, bietet deshalb enorme Vorteile, so Jost auf einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline in Frankfurt am Main.

Bei der Therapie mit L-Dopa hat sich herausgestellt, dass auf die anfänglich gute Wirksamkeit schon nach wenigen Jahren Dyskinesien folgen. Nach Angaben von Jost liegt das nicht nur an der relativ kurzen Halbwertszeit von L-Dopa, sondern auch an Plasmakonzentrationsspitzen, die bei einer L-Dopa-Therapie mehrfach täglich auftreten. Die pulsatile Stimulation führt zu einer pathologischen Veränderung postsynaptischer Dopamin-Rezeptoren und damit zu einer veränderten Dopamin-Antwort. Da der Verlust von dopaminergen Neuronen im weiteren Verlauf der Parkinson-Erkrankung voranschreitet, mindert sich auch die endogene Bildung von Dopamin. Dies geht mit einem Rückgang der präsynaptischen Dopamin-Speicherfähigkeit einher, und in der Folge sinkt der Schwellenwert für eine Rezeptorstimulation. Letztlich, so Jost, führen alle diese Mechanismen zu einer Einengung des therapeutischen Fensters. Dies kommt darin zum Ausdruck, dass sich Phasen der Dyskinesie und der Akinesie immer schneller und häufiger miteinander abwechseln.

Mit der Entwicklung von ReQuip-Modutab® ist es gelungen, die Freisetzung eines Dopamin-Agonisten so zu verzögern, dass eine Wirksamkeit über den gesamten Tag gewährleistet ist. Der eigentliche Wirkstoff, retardiertes Ropinirol, ist dabei - ähnlich wie der Belag eines Sandwiches - zwischen zwei nicht resorbierbare Ummantelungen aus Macrogol eingepackt. Dadurch verlangsamt sich die Freisetzung des lipophilen Wirkstoffes aus der Matrix, so dass während der gesamten Magen-Darm-Passage Wirkstoff freigesetzt wird.

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