Intensive Suche nach Optionen der Parkinson-Früherkennung

Studien haben das Ziel, Risikogruppen für M. Parkinson vor der klinischen Manifestation zu identifizieren.

Veröffentlicht:

KIEL (koc). Einen "Haemoccult auf Parkinson" wird es nicht geben, erklärte Professor Daniela Berg aus Tübingen beim Parkinson-Kongress in Kiel.

Zwar hätten große retrospektive und prospektive Studien Hinweise auf prämotorische Symptome gegeben, die mit einem deutlichen Risiko für einen Morbus Parkinson einhergehen: Depression sind mit einem um den Faktor 2 bis 3 erhöhten Risiko assoziiert, an Parkinson zu erkranken. Bei erektiler Dysfunktion sei das Risiko um den Faktor 3,8 gesteigert, bei Hyposmie um den Faktor 5, bei REM-Schlafverhaltensstörung (RBD) um den Faktor 14 und beim Befund einer Hyperechogenität der Substantia nigra im Ultraschall sogar um den Faktor 17,8. Das Problem fast aller prämotorischen Marker sei aber deren Unspezifität. Für Interventionsstudien bräuchte man extrem große Kohorten, wobei auch eine große Zahl Gesunder behandelt würden.

Eine Alternative seien "enriched risk kohorts", so Berg. Dabei werden Risikogruppen durch einfache Untersuchungen identifiziert und schrittweise weiter eingegrenzt. Eine solche Untersuchung ist die TREND*-Studie mit 1200 Probanden: Einschlusskriterium ist ein Alter über 50 Jahre, es erfolgen primäre Screenings auf Hyposmie, Depression und RBD sowie sekundäre Screenings auf mildes motorisches oder kognitives Defizit, autonome Störung, Farbsehstörung, Hyperechogenität. Laborwerte und bildgebende Verfahren wie DaTSCAN ergänzen die Diagnostik. Die Ergebnisse werden mit denjenigen gesunder Kontrollpersonen verglichen, Nachuntersuchungen erfolgen alle zwei Jahre.

Dieser "step-wise approach" scheine am ehesten geeignet, Risikogruppen vor der klinischen Manifestation zu identifizieren, so Berg.

*Tübinger evaluation of risk factors for early detection of neurodegeneration

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Mitarbeiterführung und Teamentwicklung

MFA-Tag: Motivationsbooster fürs Praxisteam

Lesetipps
HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung