Viel Vitamin D reduziert das MS-Risiko

Dass das Sonnen-Vitamin D gut für die Knochen ist, ist bekannt. Offenbar kann es aber auch das Risiko für eine Multiple Sklerose verringern.

Veröffentlicht:
Sonne gegen Vitamin D?

Sonne gegen Vitamin D?

© panthesja / fotolia.com

PRAG (eb). Wer genügend Vitamin D im Blut hat, dessen Risiko einer Multipler Sklerose (MS) sinkt.

Das gilt besonders für Patienten mit einem Vorläufer der MS, dem klinisch isolierten Syndrom, berichteten Forscher auf dem Europäischen Neurologenkongress in Prag.

Daher raten sie diesen Patienten zur Substitution, zumal nachgewiesen wurde, dass für sie selbst eine hohe Dosis gesundheitlich unbedenklich ist.

Ärzte aus Mailand hatten bei 107 Patienten mit klinisch isoliertem Syndrom - einer schubweisen Seh- oder Empfindungsstörung - MRT-Bilder, Liquorwerte, EEG-Potenziale und Vitamin D3-Spiegel im Serum überprüft (ENS Abstract O 291).

21 Prozent der Patienten erkrankten innerhalb eines Jahres an manifester MS, binnen zwei Jahren 36 Prozent, binnen fünf Jahren 44 Prozent. Eine niedrige Vitamin D-Konzentration, besonders im Sommer, begünstigte die MS-Entstehung.

Sicherheit bei 44 Patienten überprüft

Bei niedrigen Werten war zudem das Intervall zwischen dem isolierten Syndrom und einem zweiten Schub verkürzt sowie die jährliche Rückfallrate erhöht.

Dass Vitamin D auch über die physiologische Dosierung hinaus für MS-Patienten sicher ist, haben Forscher aus Teheran nachgewiesen (ENS Abstract P 702).

44 Patienten mit frisch diagnostizierter MS und noch geringen funktionellen Störungen erhielten 50.000 IE pro Woche - fast das Vierfache der täglichen Maximaldosis von 2000 IE, die von der Europäischen Kommission empfohlen wird.

Die Calcidiol-Konzentration im Blut stieg daraufhin von 7,3 ng/dl - einem teilweise schweren Mangel - auf den günstigen Wert von 45,6 ng/dl im sechsten Monat.

Klinische Zeichen einer Vitamin-D-Vergiftung waren nicht zu erkennen, die Kalzium- und Kreatininwerte im Blut sowie die Kalziumausscheidung blieben im Referenzbereich.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Retrospektive Analyse

Pille könnte schubunabhängige MS-Progression bremsen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Entscheidung zur neuen Gebührenordnung für Ärzte

Deutscher Ärztetag spricht sich klar für die GOÄneu aus

Raucherentwöhnung

Tobacco Harm Reduction: Wie von der Kippe wegkommen?

Lesetipps
Der 128. Deutsche Ärztetag findet von 07. bis 10. Mai in Mainz statt.

© Christian Glawe-Griebel/helliwood.com

Themenseite

Alle Berichte vom Ärztetag im Überblick

Wegweiser zu einem Reha-Zentrum.

© Ronald Rampsch / stock.adobe.com

Pulmonale Rehabilitation

Belastungs-Malaise erschwert Reha bei Long-COVID