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Daclizumab bei Multipler Sklerose
ISMANING. Die Europäische Kommission hat die Zulassung für Daclizumab (Zinbryta®) zur Therapie Erwachsener mit schubförmiger Multipler Sklerose (RMS) erteilt, meldet das Unternehmen Biogen. Als Immunmodulator reguliere der Wirkstoff das Entzündungsgeschehen bei MS, ohne eine breite Depletion des Immunsystems zu verursachen.
Zinbryta® werde einmal monatlich als subkutane Selbstinjektion mit einer Fertigspritze appliziert und sei gemeinsam von Biogen und AbbVie entwickelt worden, so der Hersteller.
In der Studie DECIDE wurde mit Daclizumab die jährliche Schubrate im Vergleich zur Therapie mit intramuskulärem Interferon beta-1a bis zu 144 Wochen um 45 Prozent signifikant reduziert. Daclizumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper (IgG1), der selektiv an die alpha-Untereinheit (CD25) des hochaffinen Interleukin-2-Rezeptors (IL-2R) bindet. CD25 ist auf aktivierten T-Zellen hoch exprimiert.
Der Wirkmechanismus von Daclizumab bestehe vermutlich in der Blockade der Aktivierung autoreaktiver T-Zellen, einem Hauptverursacher der Entzündungen im zentralen Nervensystem von Menschen mit MS, so das Unternehmen in seiner Mitteilung. Daclizumab führe zu einer Erhöhung der CD56bright-NK-Zellen, die selektiv die Zahl aktivierter T-Zellen verringern können. Die Zahl aktivierter T-Zellen werde reduziert, ohne eine generelle Immunzelldepletion zu verursachen.
Unter Daclizumab zeigte sich keine breite Immunzelldepletion. Der Wiederanstieg der Immunzellzahl nach Absetzen von Daclizumab sei voraussagbar und innerhalb von sechs Monaten vollständig reversibel, so der Hersteller. Zu den häufigsten Nebenwirkungen, die unter Daclizumab auftreten können, gehören nach Angaben des Herstellers Nasopharyngitis, Infektionen der oberen Atemwege, Kopfschmerzen, Harnwegsinfektionen und Hautreaktionen. (eb)