Patienten bei Umstellung auf Aripiprazol zufrieden

POTSDAM (gvg). Bei Schizophrenie-Patienten, die auf das atypische Neuroleptikum Aripiprazol umgestellt werden, ist die Ansprechrate höher als bei Patienten, die auf andere atypische Neuroleptika umgestellt werden. Das hat eine Nachzulassungsstudie mit insgesamt 1600 Patienten ergeben.

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Die Beta-Studie (Broad Effectiveness Trial with Aripiprazole) ist eine randomisierte offene Untersuchung, an der Schizophrenie-Patienten teilnahmen, die bereits zuvor mit Neuroleptika behandelt worden waren, bei denen wegen mangelnder Wirksamkeit oder unerwünschter Wirkungen jedoch eine Umstellung auf ein anderes Präparat nötig wurde.

Die Patienten erhielten entweder Aripiprazol (Abilify®) in einer individuell angepaßten Dosierung zwischen 10 und 30 mg pro Tag oder ein anderes, atypisches Neuroleptikum, das der Studienarzt frei wählen konnte. Es wurde eine 4 : 1- Verteilung gewählt: Auf vier Patienten, die Aripiprazol erhielten, kam einer, der ein anderes Präparat bekam.

Wie Professor Wolfgang Maier von der Uni Bonn erläuterte, war die Ansprechrate unter Aripiprazol-Therapie nach acht Wochen höher als bei allen anderen atypischen Neuroleptika, die im Kontrollarm verwendet wurden. Ansprechen war definiert über den klinischen Gesamteindruck des behandelnden Arztes auf einer Skala von eins bis sechs. Eine Eins ("sehr gut gebessert") oder eine Zwei ("gut gebessert") galten als erfolgreiches Ansprechen.

"Bei einer Behandlung mit Aripiprazol erfüllten 52 Prozent der Patienten dieses Kriterium", so Maier auf einer Veranstaltung des Unternehmens Bristol Myers-Squibb, das Aripiprazol vor über einem Jahr in Deutschland eingeführt hat.

In allen anderen Gruppen seien es 40 Prozent oder weniger gewesen. Unter den Bedingungen des klinischen Alltags habe sich eine Therapie mit Aripiprazol damit bei bereits zuvor neuroleptisch behandelten Patienten als effektiver erwiesen als Behandlungen mit anderen Atypika, so Maier.

Ebenfalls günstig bewerteten die Patienten den Therapiewechsel auf Aripiprazol. Etwa 60 Prozent sagten nach acht Wochen, daß sie auf das neue Präparat "viel besser" ansprächen. Bei den anderen Präparaten sagten das nur zwischen 20 und 40 Prozent der Patienten.

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