Viele Patienten profitieren von Depot-Neuroleptikum

BERLIN (ugr). Wird die medikamentöse Behandlung von Schizophrenie-Patienten auf das Atypikum Risperidon in Depotform umgestellt, bessert sich bei den meisten Betroffenen das klinische Bild. Dies führt zu größerer Therapiezufriedenheit.

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So lautete das Fazit von Dr. Andreas Schreiner aus Neuss. Der Psychiater hat eine Studie mit 121 Patienten vorgestellt, die von dem Depot-Neuroleptikum Flupentixol auf Risperidon in Depotform (Risperdal® Consta®) umgestellt und bei denen sechs Monate lang Daten erhoben wurden. Gründe der Umstellung waren vor allem unerwünschte Wirkungen (59 Prozent) und mangelnde Wirksamkeit (37 Prozent).

Nach der Umstellung auf Risperidon sank der durchschnittliche Punktwert auf der Positive-and-Negativ-Syndrom-Skala (PANSS) von 65 auf 57 (Maximalwert 210 bei schwerer Psychose). "Besonders erstaunlich war, daß bei 34 Prozent der Patienten, die zuvor bereits stabil eingestellt waren, der PANSS-Wert noch einmal um mehr als 20 Prozent zurückging", sagte Schreiner auf einer Veranstaltung von Janssen-Cilag in Berlin.

Dies spiegelte sich auch in der Patientenzufriedenheit wider: Nur jeder Vierte bewertete die Flupentixol-Behandlung mit gut oder sehr gut; nach der Umstellung stieg der Wert auf 75 Prozent für die Risperidon-Therapie.

Ähnlich war auch das Ergebnis nach der Umstellung von oraler Risperidon-Behandlung auf die Depotform: In einer Studie mit 732 Patienten sank der PANSS-Gesamtwert um durchschnittlich 13 Punkte von 74 auf 61, extrapyramidal-motorische Störungen waren signifikant seltener.

Außerdem biete die Depot-Formulierung weitere Vorteile, so Schreiner: Die Substanz werde gleichmäßig freigesetzt, was auch eher zu einer gleichbleibenden Wirksamkeit führe. Spiegelschwankungen wie bei oraler Medikation, die unerwünschte Arzneimitteleffekte bewirken können, bleiben aus.

Auch die Compliance der Patienten ist bei der Depot-Therapie höher. Das Risperidon-Depotpräparat wird alle zwei Wochen intramuskulär in den Glutealmuskel injiziert. Bei Umstellung ist in aller Regel die Anfangsdosis von 25 mg ausreichend. Später kann bei Bedarf auf 37,5 mg oder die empfohlene Höchstdosis von 50 mg alle zwei Wochen gesteigert werden.

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