Neue Bewertungs-Skala für den Therapie-Erfolg bei Schizophrenie

BERLIN (gvg). Je besser die antipsychotische Therapie wird, umso wichtiger sind Lebensqualität und Funktionsfähigkeit im Alltag für die Beurteilung der Wirksamkeit eines Medikaments. Symptomkontrolle alleine reicht heute nicht mehr aus.

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"Patienten mit Schizophrenie und ihre Angehörigen erwarten heute mehr als eine reine Kontrolle der Positiv- und Negativsymptomatik", sagte Professor Georg Juckel aus Bochum. Deswegen sollten in allen Studien mit psychotropen Medikamenten auch patientenrelevante Parameter wie Lebensqualität und die soziale und berufliche Funktionsfähigkeit berücksichtigt werden.

Gerade die soziale und berufliche Funktionsfähigkeit werde bisher in Schizophrenie-Studien aber nur ungenügend erfasst, so Juckel. Auf einer von Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung in Berlin warb er deswegen für die Verwendung einer in den USA entwickelten Skala, mit der sich genau das bewerten lässt, nämlich der "Personal and Social Performance Scale" (PSP). Bei dieser noch recht neuen Skala, die in der Praxis schnell und ohne viel Aufwand zu erheben ist, werden Probleme im Job, im Alltag oder in den sozialen Beziehungen relativ detailliert abgefragt.

Juckel, der die PSP gerade ins Deutsche überträgt, berichtete in Berlin auch von den Ergebnissen der Zulassungsstudien für das neue atypische Neuroleptikum Paliperidon ER. In diesen Studien wurde außer der gängigen Skala PANSS (Positive And Negative Syndrome Scale) auch die PSP-Skala systematisch erhoben. "Es zeigte sich bei allen untersuchten Dosierungen bereits nach sechs Wochen Therapie eine klinisch relevante Verbesserung im PSP-Wert", so Juckel. Paliperidon ER, dessen Zulassung in Europa für Mitte 2007 erwartet wird, erfülle damit alle Anforderungen, die an ein modernes Neuroleptikum zu stellen seien.

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