Psychosekranke müssen heute seltener in Klinik

BERLIN (ugr). Patienten mit akuter Schizophrenie werden heute häufiger als in den 90er Jahren mit atypischen und seltener mit klassischen Neuroleptika behandelt. Zugleich müssen sie seltener und kürzer in einer Klinik aufgenommen werden. Das hat eine Studie der Universitätsklinik Duisburg-Essen ergeben.

Veröffentlicht:

An der Studie, die bei einem Psychiatrie-Kongress in Berlin vorgestellt worden ist, nahmen 115 Patienten mit Schizophrenie teil. Bei ihnen war eine erneute stationäre Aufnahme auf einer geschlossenen Station innerhalb eines Jahres nötig geworden. Die Patienten erhielten zwischen 1998 und 2004 signifikant mehr atypische und deutlich weniger klassische Neuroleptika als 1993.

Auch der Anteil an mittel und niedrig potenten Neuroleptika nahm zwischen 1993 und 2004 deutlich ab. Dagegen wurden mehr Antidepressiva, Stimmungsstabilisierer und Benzodiazepine verordnet. Die vermehrte und frühzeitige Verwendung moderner Antipsychotika habe offenbar dazu beigetragen, dass die Häufigkeit von Klinik-Wiederaufnahmen - bezogen auf zwölf Monate - von 53 auf 48 Prozent sank sowie die Aufenthaltsdauer von im Mittel 30 auf 29 Tagen zurückging, so die Studienautoren.

Mehr zum Thema

Neues Wirkprinzip

Muskarin-Agonist lindert Schizophrenie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen