Neues Internetportal für Patienten mit Schlafstörungen

BERLIN (gvg). Wer schlecht schläft, weiß oft nicht, warum das so ist. Das hat die Auswertung von 5700 Fragebögen zu Schlafstörungen am Schlafmedizinischen Zentrum der Universität Regensburg ergeben.

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Die Fragebögen sind Teil des Online-Serviceportals www.schlaftrainer.de. Es wurde von dem Regensburger Schlafmediziner Professor Jürgen Zulley entwickelt.

Verknüpft ist das Portal mit einem computergestützten Expertensystem, als erste Anlaufstelle für Betroffene mit Schlafstörungen. Wer den Fragebogen ausfüllt, erhält innerhalb von 24 Stunden eine computergenerierte, zehnseitige Auswertung, in der gegebenenfalls empfohlen wird, sich an einen Arzt oder ein Schlaflabor zu wenden.

Entwickelt wurde der Schlaftrainer mit Unterstützung des Unternehmens Kytta, das mit Kytta Sedativum® ein pflanzliches Schlafmittel anbietet. Zulley stellte die Auswertung der 5700 Fragebögen auf der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin in Berlin vor.

Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung: Wer schlecht schläft, weiß meistens nicht, warum. Jeder dritte gab an, abends länger als 45 Minuten wach zu liegen. Ein weiteres Drittel klagte über Durchschlafstörungen. Von diesen Betroffenen erklärte jeder zweite, er könne sich die Probleme nicht erklären.

Die Folgen der Schlafprobleme sind erheblich. Immerhin jeder zehnte Teilnehmer an der Umfrage berichtete über Erfahrungen mit Sekundenschlaf am Steuer. 38 Prozent gaben an, daß die Schlafprobleme zu einer gedrückten Stimmung beitrügen. Jeder Vierte nimmt gelegentlich Schlafmittel, sieben Prozent tun das regelmäßig.

Außer Daten über Schlafstörungen und ihre psychosozialen Folgen für die Betroffenen liefert die Untersuchung auch eine interessante Korrelation, die sich der Schlafforscher derzeit noch nicht erklären kann: Bei Männern gibt es einen statistisch signifikanten Zusammenhang zwischen Körpergröße und Schlafdauer.

Wer größer ist als ein 1,80 Meter, der schläft im Mittel eine Viertelstunde länger als kleinere Geschlechtsgenossen. Bei Frauen gibt es dagegen nur einen nicht-signifikanten Trend: Wer die Durchschnittsgröße von 1,67 Meter überschreitet, schläft im Mittel sechs Minuten länger als kleinere Frauen.

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