Immer mehr Menschen mit Schlafstörungen

BERLIN (gvg). Die Zahl der Menschen mit Schlafstörungen nimmt zu. In Berlin zum Beispiel klagen inzwischen 13 Prozent der Bewohner über Schlafstörungen. Darauf haben Schlafexperten aus Anlaß des Weltkongresses für Schlafmedizin in Berlin aufmerksam gemacht.

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"Schlafstörungen werden in den westlichen Industrienationen häufiger", so Tagungsleiter Privatdozent Dr. Ingo Fietze vom Schlafmedizinischen Zentrum der Charité Berlin. Dies hänge damit zusammen, daß die beruflichen und sozialen Anforderungen zunähmen, und daß vielen Menschen ein "Abschalten" am Tagesende zunehmend schwer falle.

Besonders ausgeprägt sei das Problem in Großstädten wie Berlin, wo 13 Prozent der Bewohner angeben, unter Schlafstörungen zu leiden. Berlin sei damit Spitzenreiter in Deutschland, so Fietze. In ländlichen Regionen Bayerns, Baden-Württembergs oder Thüringens liege der Anteil bei einem Prozent.

Wissenschaftlich habe die Schlafmedizin in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen, wie Professor Thomas Penzel aus Marburg ausführte. So wurden die genetischen Grundlagen der Narkolepsie entschlüsselt. Das Syndrom der unruhigen Beine wurde als schlafabhängige Störung beschrieben und Therapien etabliert.

Auch beim obstruktiven Schlafapnoesyndrom, gebe es neue Erkenntnisse. So sei kürzlich erstmals belegt worden, daß die nächtliche CPAP-Behandlung die kardiovaskuläre Sterblichkeit senken könne. Weiteren Auftrieb erhoffen sich die Schlafmediziner durch die seit 2005 etablierte Zusatzbezeichnung "Schlafmedizin".

Lesen Sie dazu auch: Müde trotz Überdrucktherapie bei Schlafapnoe? Ist zu wenig Eisen im Gehirn eine Ursache von RLS?

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