Konsum von Kokain nimmt in der EU zu

BRÜSSEL (taf). Kokain scheint in Europa zur Stimulansdroge Nummer eins zu werden. Das geht aus dem Drogenbericht der Europäischen Union (EU) hervor.

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Etwa neun Millionen EU-Bürger haben schon einmal Kokain konsumiert, schätzt die Europäische Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht (EBDD). Allein im vergangenen Jahr waren es 3,5 Millionen Erwachsene. Davon sind 1,5 Millionen Dauerkonsumenten. Die meisten sind im Alter von 18 bis 34 Jahren, so der Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Götz von der EBDD.

Aus dem Drogenbericht geht ebenfalls hervor, daß derzeit über 530 000 Opiatabhängige in der EU an Substitutionstherapien teilnehmen Von Jahr zu Jahr werden es mehr. Meist sind es spezielle Therapiezentren oder Allgemeinmediziner, die eine Substitutionstherapie anbieten.

Während die Substitution in den alten 15 EU-Staaten verbreitet ist, erhalten etwa im Baltikum, Polen und Ungarn sowie in Rumänien und Bulgarien nur etwa ein Prozent der Patienten eine derartige Therapie.

Bei 80 Prozent der Drogenabhängigen in Europa wird Methadon von Ärzten verschrieben. Seit Mitte der 90er Jahre wird allerdings zunehmend auch Buprenorphin eingesetzt. In der Tschechischen Republik, in Frankreich, Finnland und Schweden wurde es 2003 von Ärzten bei 60 Prozent aller Abhängigen verschrieben.

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