Rauchstopp-Studie: Teilnehmer gesucht

Experten aus ganz Deutschland gehen in einer Studie jetzt der Frage nach, ob ein kompaktes Angebot zur Tabakentwöhnung besser ist als mehrwöchige Kurse.

Veröffentlicht:

NEU-ISENBURG (eb). Nur 3 bis 5 Prozent der Raucherentwöhnungsversuche führen ohne Unterstützung zur langfristigen Rauchfreiheit.

Der größte Teil der Raucher wird nach spontanen Aufhörversuchen wieder rückfällig, obwohl nach jüngsten Umfragen mehr als 80 Prozent der Raucher gerne aufhören oder deutlich reduzieren möchten, teilt das Universitätsklinikum Heidelberg mit.

Mit einer großen Studie unter Federführung der Thoraxklinik-Heidelberg gehen nun Experten aus ganz Deutschland der Frage nach, ob ein kompaktes Angebot zur Tabakentwöhnung besser ist als die bisher etablierten mehrwöchigen Kurse.

Wissenschaftlich fundierte Unterstützung

Aus wissenschaftlicher Sicht bietet eine Kombination aus verhaltenstherapeutischer und medikamentöser Unterstützung die beste Chance auf Erfolg.

Zwar sind mehrwöchige Kurse von Beratungs- und Entwöhnungszentren etabliert, jedoch nimmt nur ein kleiner Teil der Raucher solche Kursangebote in Anspruch.

Für den Großteil gibt es somit nur wenig wissenschaftlich fundierte Unterstützungsmaßnahmen in Deutschland.

Dies war der Ansatz, ein neues Angebot für aufhörwillige Raucher zu entwickeln, das mehr Zuspruch finden soll.

Bis zu 800 Raucher sollen teilnehmen

Der Kompaktkurs über zwei Termine soll jetzt unter der Leitung der Thoraxklinik-Heidelberg in einer deutschlandweiten Studie an den Standorten Heidelberg, Stuttgart, München, Chemnitz und Göttingen auf seine Akzeptanz und seine Effektivität hin untersucht werden.

Rund 800 Raucher sollen in die Studie eingeschlossen werden, die damit eine der größten zur Tabakentwöhnung in Deutschland sein wird. Teilnehmen können prinzipiell alle Raucher ab 18 Jahre.

Die besonderen Ein- und Ausschlusskriterien bespricht das jeweilige Zentrum persönlich mit den Interessierten.

Für die "Kurzinterventionsstudie zum Rauchstopp" ("Brief intervention study for quitting smoking", BISQUITS) wird der neue Kompaktkurs im Vergleich zu einem mehrwöchigen Kurs und zu einer kurzen ärztlichen Beratung geprüft.

Um eine Vorselektion der Raucher zu vermeiden, werden sie den einzelnen Behandlungen zufällig zugeteilt, also randomisiert.

Mehr Infos über die Studie zur Tabakentwöhnung: Privatdozent Miichael Kreuter. Infotelefon: 06221/396-2888; info@ohnekippe.de; heidelberg@bisquits-studie.de; www.bisquits-studie.de

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen