Lange Schmerzdauer hat langwierige Therapie zur Folge

FRANKFURT/MAIN (hbr). Schmerzpatienten sollten frühzeitig behandelt werden, um einer Chronifizierung des Schmerzes vorzubeugen. Denn je länger dieser besteht, um so langwieriger wird die Therapie.

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Daran hat Dr. Gerhard Müller-Schwefe aus Göppingen bei einer Veranstaltung von AWD-Pharma beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main erinnert. Den Einfluß der Chronifizierung auf den Therapie-Erfolg belegt eine Anwendungsbeobachtung mit Flupirtin (Katadolon®).

Flupirtin wirkt schmerzlindernd und normalisiert den Muskeltonus. An der Studie nahmen über 7000 Patienten mit muskuloskelettalen Schmerzen teil. Die Patienten wurden anhand ihrer Schmerzdauer in drei Gruppen unterteilt: Schmerzdauer weniger als eine Woche, eine Woche bis drei Monate oder mehr als drei Monate.

Die Teilnehmer hatten zu Beginn der Behandlung starke Schmerzen. Die Intensität wurde auf einer Skala von Null (kein Schmerz) bis vier (sehr starker Schmerz) auf Stufe drei eingeordnet. Nach einer Woche und nach einem Monat wurden Änderungen dokumentiert.

Die Daten belegen, daß Patienten mit der kürzesten Schmerzdauer am schnellsten profitierten. Innerhalb einer Woche schwanden die Schmerzen bereits um mehr als die Hälfte. Nach einem Monat lagen sie fast bei Null, wie der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie berichtete.

Zwar meldeten auch die Teilnehmer der anderen Gruppen ein besseres Befinden. Sie brauchten aber deutlich länger für den vergleichbaren Effekt. Am längsten dauerte es bis zu einem Therapie-Erfolg in der Gruppe mit der längsten Schmerzdauer.

Für die Abnahme muskulärer Verspannungen galt dasselbe. Auch schmerz- und verspannungsbedingte Einschränkungen bei alltäglichen Verrichtungen folgten dem gleichen Muster, so Müller-Schwefe. Er plädiert deshalb dafür, eine Chronifizierung von vorneherein zu vermeiden: "Je kürzer der Schmerz bestanden hat, um so schneller und effektiver können wir Patienten helfen."

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