Fentanyl-Pflaster bei Arthrose-Pein und Co. bewährt

BOCHUM (hsr). Transdermal angewendetes Fentanyl nimmt Patienten mit chronischen, nicht-tumorbedingten Schmerzen einen großen Teil ihrer Pein: Den Ergebnissen einer Anwendungsbeobachtung zufolge verringern sich die Beschwerden um im Mittel 60 Prozent. Bei mehr als 90 Prozent der Schmerzkranken ist die Lebensqualität deutlich gebessert.

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Professor Jörg Krämer vom St. Josef-Hospital in Bochum und seine Mitarbeiter haben in die prospektive, multizentrische Untersuchung 6797 durchschnittlich 70jährige Schmerz-Patienten aufgenommen, die nicht mehr ausreichend auf nichtsteroidale Antirheumatika oder niedrigpotente Opioide angesprochen hatten (Z Orthop 141, 2003, 245).

Die meisten der Studienteilnehmer hatten Rückenschmerzen (62,3 Prozent), Osteoporose (37,2 Prozent), Coxarthrose (24 Prozent) und Gonarthrose (22,2 Prozent). 89 Prozent der Patienten wurden zunächst mit dem kleinsten Fentanyl-Membranpflaster (Durogesic®), das 25 Mikrogramm des Wirkstoffs pro Stunde freisetzt, eingestellt.

Zuvor mit Opioiden behandelte Schmerzkranke erhielten das Präparat, nachdem die korrekte Dosis mit einer Tabelle berechnet worden war. Zum Abschluß der Studie nach drei Wochen lag die durchschnittlich benötigte Dosis bei 43 Mikrogramm pro Stunde.

Wie der Orthopäde berichtet, gingen die Schmerzen in der Beobachtungszeit im Mittel um 60 Prozent zurück. Dementsprechend gaben mehr als 90 Prozent der Patienten eine stark verbesserte Lebensqualität an: So stieg die Zahl der Patienten, die sich durch die Beschwerden vor Therapie bis Studienabschluß nicht bis nur leicht beeinträchtigt fühlten, bei Aktivitäten des täglichen Lebens von 0,9 auf 57 Prozent, bei sozialen Aktivitäten von 2,2 auf 62 und beim Nachtschlaf von fünf auf fast 70 Prozent.

Waren zu Studienbeginn noch weniger als drei Prozent der Ärzte und Patienten mit der bisherigen Medikation gut bis sehr gut zufrieden, gaben zum Zeitpunkt der letzten Kontrolluntersuchung etwa 70 Prozent dieses Urteil für das transdermale Opioid ab.

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