Homöopathikum ergänzt Therapie bei Gonarthrose

BADEN-BADEN (hbr). Patienten mit Gonarthrose profitieren von der Kombination eines nichtsteroidalen Antirheumatikums (NSAR) mit einem Homöopathikum. Im Vergleich zu einer NSAR-Monotherapie haben sie weniger Schmerzen, und der Effekt hält länger an.

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Die Kombitherapie wurde in einer russischen Studie getestet. Die Studienteilnehmer litten im Mittel seit sieben Jahren an einer Gonarthrose. Bei 71 Prozent waren beide Kniegelenke betroffen. 40 Patienten erhielten zwei Wochen lang dreimal täglich 25 mg Diclofenac, 40 weitere Patienten zusätzlich vier Wochen lang dreimal täglich eine Tablette des homöopathischen Präparates Zeel® T.

Dies hat Dr. Olga Maiko aus Orenburg in Rußland bei einem Symposium von Heel in Baden-Baden berichtet. Das Prüfpräparat selbst ist in Deutschland nicht erhältlich, jedoch das Nachfolgepräparat Zeel® comp. N. Es kommt im Vergleich mit dem Vorgängerpräparat mit fünf der ursprünglich 13 Bestandteile aus.

Anhand der Bewertung auf einer visuellen 100 mm-Analogskala hätten die Patienten in beiden Therapiearmen profitiert, so Maiko. Der Effekt der Kombination sei jedoch ausgeprägter gewesen als der der alleinigen NSAR-Therapie. So habe sich mit NSAR ein Rückgang des mittleren Wertes auf der Analogskala von 60 mm zu Beginn auf 40 mm bei Studienende ergeben, mit der Kombination dagegen ein Rückgang von 60 mm auf 20 mm.

Mit der Kombination habe der Effekt auch länger angehalten, so Maiko. So hatte die Schmerzstärke nach NSAR-Therapie etwa drei Monate nach Therapieende wieder zugenommen, nach Abschluß der Kombinationstherapie aber erst nach etwa einem halben Jahr.

Bei den funktionellen Tests bewältigten die Patienten in beiden Therapiearmen eine 30 Meter lange Gehstrecke und zehn Treppenstufen schneller als vorher. Die Patienten mit der Kombination waren dabei etwas flotter, und die Therapieeffekte blieben auch über zwölf Monate erhalten. Der Effekt der NSAR-Therapie ließ ab dem dritten Monat nach.

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