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Geballtes Wissen zur Osteosynthese

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Als "echte, kosteneffiziente Alternative zum Gelenkersatz" bezeichnet Professor Harald Tscherne aus Hannover die Femurkopf-erhaltende Osteosynthese in einem Geleitwort zu dem neuen Bildband "Osteosynthese der Schenkelhalsfraktur".

"Bildband" ist freilich eine etwas irreführende Bezeichnung dieser deutschen und aktualisierten Fassung der ungarischen Erstausgabe von 2002. Denn es findet sich auch jede Menge Text darin, angefangen von den Grundlagen bis hin zu Forschungsergebnissen aus Langzeituntersuchungen.

80 bis 85 Prozent der Femurköpfe seien nach Schenkelhalsfrakturen noch vital, argumentieren Professor Jenö Manninger vom Zentralinstitut für Traumatologie in Budapest und seine Mitarbeiter und schlagen in Zeiten, in denen allzu schnell zur Totalendoprothese gegriffen wird, eine Bresche für die deutlich weniger invasive Osteosynthese bei den oft betagten Patienten.

Man könnte den Inhalt des Bandes auch als geballte Ladung wissenschaftlicher und praktischer Erfahrungen aus fünf Jahrzehnten bezeichnen. An der deutschen Fassung haben die Professoren Ulrich Bosch aus Hannover und Wolfgang Stock aus München mitgewirkt.

Widmen sich die ersten drei Kapitel den anatomischen und epidemiologischen Grundlagen sowie der Diagnostik von Schenkelhalsfrakturen, geht es im folgenden um biomechanische Prinzipien, Dringlichkeit der Versorgung und Reposition sowie verschiedene Implantate und Op-Techniken - nicht nur bei alten Patienten, sondern auch bei jungen Erwachsenen.

Hinzu kommen Abhandlungen zur postoperativen Versorgung, zum Umgang mit Komplikationen sowie Ergebnisse aus Studien. Damit richtet sich der Band an alle Kollegen, die sich täglich mit der Problematik praktisch und wissenschaftlich auseinandersetzen. (ner)

J. Manninger, U. Bosch, P. Cserháti, K. Fekete, G. Kazár (Hrsg.): Osteosynthese der Schenkelhalsfraktur - Ein Bildatlas, Springer, Heidelberg 2005, 334 Seiten, 276 Abbildungen, 149 Euro, ISBN 3-211-20152-1

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