Paßgenauer Knochenersatz

LEIPZIG (ddp.vwd). Leipziger Mediziner haben zusammen mit Technikern ein kompliziertes Verfahren zur Herstellung paßgenauer Knochenersatzstücke aus Titan für die plastische Chirurgie entwickelt.

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Der Knochenersatz aus Titan wird für Menschen mit Fehlbildungen oder Verletzungen im Gesicht entwickelt. Das neue Verfahren heißt "fused deposition modeling" und ist das Ergebnis der Kooperation des Plastischen Chirurgen Privatdozent Thomas Hierl von der Uni Leipzig mit dem Maschinenbau-Professor Fritz Peter Schulze von der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK).

Zunächst wird von dem Bereich im Gesicht, in dem Knochen etwa aufgrund von Verletzungen ersetzt werden soll, mit der Computertomographie genau Maß genommen und aus den ermittelten Daten ein dreidimensionales Bild am Computer erstellt.

Der Patient kann in dieser Phase des Verfahrens mitbestimmen, wie die Stelle im Gesicht einmal aussehen soll. Garantien für ein später perfektes Äußeres gibt es aber dennoch nicht, weil sich das Gewebe über dem Implantat verschiebt.

Schließlich fertigen die Techniker anhand der Daten ein exaktes Kunststoff-Modell an, das wiederum die Grundlage für das maßgeschneiderte, bis auf Zehntelmillimeter exakt passende Implantat ist.

Bisher haben insgesamt sieben Patienten von Hierl mit dem neuen Verfahren hergestellte Knochenersatzstücke aus Titan implantiert bekommen. So erhielt zum Beispiel ein 21jähriger Mann mit einer angeborenen Fehlbildung ein Implantat, das fehlende Teile der Wangenknochen ergänzt.

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