Fersensporn - da helfen Entlastung, Strahlen und Stoßwellen

NEU-ISENBURG (hub). Jeder zehnte über 40-Jährige hat einen Fersensporn. Ursache ist bekanntlich die wiederkehrende Überlastung des Fußes. Die Diagnose ist einfach. Für die Therapie gibt es ein Bündel an Optionen: von Entlastung über Reizbestrahlung und Stoßwellen bis zur Operation.

Veröffentlicht:

Klagen Patienten über Schmerzen an der Ferse, besonders nach übermäßiger Belastung, haben sie häufig einen Fersen- oder Kalkaneussporn. Den entscheidenden Hinweis gibt die Anamnese: Patienten mit Fersensporn schildern meist einen punktuellen Schmerz. Häufig sind morgendlicher Einlaufschmerz und Abrollschmerz bei längerem Laufen. "Typisch ist der Druckschmerz am Sehnenansatz bei der klinischen Untersuchung", sagt Privatdozent Stefan Rehart im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung". Die Diagnose kann per Sonografie gefestigt und per Röntgen gesichert werden.

Rehart empfiehlt seinen Patienten zunächst, die Belastung des Fußes zu verringern. "Das ist etwa mit Sportpausen oder speziellen Einlagen möglich", so der Orthopäde vom Markus-Krankenhaus in Frankfurt am Main. Gegen die Schmerzen gibt er Analgetika. Gelegentlich hat Kälte positive Effekte gebracht. Krankengymnastische Übungen sind nur bedingt sinnvoll.

"Es sollten die kurzen Fußmuskeln gekräftigt werden. Papier mit den Zehen aufheben und Laufen auf unebenen Böden, etwa auf der Wiese oder am Strand, sind geeignet", so Rehart. Auch die lokale Injektion von Anästhetika und Steroiden könne kurzfristig Linderung bringen. Wegen des Infektionsrisikos solle diese Therapieform nur von erfahrenen Kollegen angewandt werden.

Bewährt haben sich nach Angaben des Orthopäden die Röntgen-Reizbestrahlung, die mit einer nur geringen Strahlendosis erfolgt (insgesamt sechs Gray bei sechs Sitzungen) und die Stoßwellentherapie. Dabei bleibe der Sporn zwar erhalten, die Beschwerden nehmen bei vielen Patienten dennoch ab. "Nur wenn alles nichts hilft, muss operiert werden", sagt der Orthopäde. Rehart rät Patienten mit Fersensporn grundsätzlich: "Vor Sport oder Wanderungen Aufwärmübungen machen."



STICHWORT

Fersensporn

Übergewicht, Überlastung, Alter, Fußfehlbildungen (meist Senkfuß) oder schlechte Schuhe sind Auslöser zur Bildung eines Fersensporns. Durch erhöhte Zugbelastung der Sehne am Fersenbein und feinste Risse werden Umbauprozesse initiiert, die zu Kalkeinlagerungen führen und allmählich den Sporn bilden.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Porträts: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

© Portraits: [M] Feldkamp; Luster | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

„ÄrzteTag extra“-Podcast

Die Schilddrüse tickt in jedem Lebensalter anders

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt am Main
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

5 Kriterien der Charité

ME/CFS-Diagnose: So gehen Sie in der Hausarztpraxis vor

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen

Lesetipps
Mit einer eher seltenen Diagnose wurde ein Mann in die Notaufnahme eingeliefert. Die Ursache der Hypoglykämie kam erst durch einen Ultraschall ans Licht.

© Sameer / stock.adobe.com

Kasuistik

Hypoglykämie mit ungewöhnlicher Ursache