Kommentar zur Hypertonietherapie

Verordneter Absturz

Von Beate Schumacher Veröffentlicht:

Gangstörungen, Verwirrtheit, Stolperschwellen: Es gibt viele widrige Umstände, die alte Menschen zu Fall bringen können. Zieht der Sturz eine Hüftfraktur nach sich, dann kommen die Patienten meistens nicht wieder auf die Beine: 30 Prozent sterben noch innerhalb eines Jahres, und jeder Dritte wird zum Pflegefall.

Umso schwerer wiegt die Tatsache, dass mancher Fallstrick auch auf dem Rezeptblock des Arztes zu finden ist - außer den berüchtigten Benzodiazepinen gehören dazu auch andere Psychopharmaka sowie manche Antiarrhythmika und Antihypertensiva.

Wie aufwändig die Beurteilung von iatrogenen Risikofaktoren sein kann, lässt eine aktuelle Studie aus Kanada erahnen. Eine langfristig unproblematische Hochdrucktherapie kann in der Anfangsphase zu orthostatischer Hypotonie und erhöhtem Sturzrisiko führen.

Diese Gefahr besteht auch dann, wenn ein fieberhafter Infekt oder eine Durchfallerkrankung hinzukommen. Zur Vermeidung fataler Stürze muss die Medikation deswegen regelmäßig überprüft und angepasst werden.

Wie lohnend aufwändige Maßnahmen zur Sturzprävention sein können, hat gerade ein AOK-Projekt unter Beweis gestellt. In bayerischen Pflegeheimen ist es damit gelungen, die Zahl der Hüftfrakturen um 20 Prozent zu senken.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Bluthochdruck: Hüfte kaputt nach Therapiebeginn

Mehr zum Thema

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen