Kommentar zu Kindesmisshandlung

Drei tote Kinder jede Woche

Von Dr. Christine Starostzik Veröffentlicht:

Das Leid von Alessio, Emily und Zoe hat ein Ende - sie sind tot. Ihre Namen stehen für Qualen von 4233 polizeilich registrierten Kindern, die in Deutschland 2014 misshandelt wurden. Jede Woche sterben hierzulande drei Kinder durch Gewalt oder Vernachlässigung. Und diejenigen, die überlebt haben, bewegen sich auf dünnem Eis, denn die Täter sind in der Nähe.

Laut Polizeistatistik sind 3550 der misshandelten Kinder mit den Tatverdächtigen verwandt. Dabei richtet sich die Gewalt der Eltern vorwiegend gegen Säuglinge und Kleinkinder. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus.

Warum fallen solche Misshandlungen und Vernachlässigungen nicht auf? Sind Nachbarn taub gegen permanente Kinderschreie? Sehen Erzieherinnen die blauen Flecken und Verletzungen nicht? Auch von behandelnden Ärzten werden relativ eindeutige Blessuren oft nicht weiterverfolgt, wie eine US-Studie gezeigt hat.

Hier wurde auch deutlich, welche "Sentinel-Verletzungen" am häufigsten mit Misshandlungen in Zusammenhang stehen. Die Aufgabe heißt also: hinsehen und handeln. Auch Früherkennungsuntersuchungen bieten eine gute Gelegenheit, um das Leid der Wehrlosen zu einem besseren Ende zu bringen als bei Alessio, Emily und Zoe.

Lesen Sie dazu auch: Gewalt gegen Kinder: Daran erkennen Ärzte Misshandlungen

Mehr zum Thema

Bimekizumab und Upadacitinib

Zwei neue Alternativen zu TNF-Inhibitoren bei axSpA

Internationale Leitlinie

Tumorsuche bei idiopathischer Myositis: Wen und wie screenen?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Koordinierende Versorgung als Ziel

Long-COVID-Richtlinie in Kraft - jetzt fehlt noch die Vergütung

Lesetipps
128. Deutscher Ärztetag in der Mainzer Rheingoldhalle.

© Rolf Schulten

Berufliche Qualifikation

Ärztetag fordert von der EU Priorität für Gesundheitsthemen