Statine schützen vermutlich auch die Knochen

SAN FRANCISCO (ikr). Statine schützen eventuell die Knochen vor Frakturen. In-vitro-Studien und tierexperimentelle Studien etwa haben ergeben, daß solche Lipidsenker die Knochenbildung fördern. Starke Hinweise auf einen osteoprotektiven Effekt durch Statine gibt es zudem aus zwölf Studien mit Frauen nach der Menopause.

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Eine Arbeitsgruppe um Dr. Douglas C. Bauer aus San Francisco im US-Staat Kalifornien hat die Ergebnisse von vier großen prospektiven Studien mit jeweils mehreren tausend Frauen (the Study of Osteoporotic Fractures, the Fracture Intervention Trial, the Heart and Estrogen/Progestin Replacement Study and the Rotterdam Study) analysiert (Arch Intern Med 146, 2004, 146). Außerdem haben die Wissenschaftler in einer Meta-Analyse acht Beobachtungsstudien und zwei Herzstudien (LIPID und 4S bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen) berücksichtigt.

Die Ergebnisse: In den vier prospektiven Studien zeigte sich ein starker Trend zu weniger Hüft- und extravertebralen Frakturen bei Frauen in der Postmenopause, die wegen einer Hyperlipidämie mit Statinen behandelt wurden. Das Ergebnis ist unabhängig von anderen für osteoporotische Frakturen relevanten Parametern wie Alter, Körper-Massen-Index und Östrogensubstitution.

In den acht Beobachtungsstudien bestätigte sich dieser Trend. Insgesamt haben Frauen, die Statine einnehmen, eine um 57 Prozent verringerte Rate für Hüftfrakturen und eine um mehr als 30 Prozent verringerte Rate für extravertebrale Frakturen. Allerdings: Die Analyse der Ergebnisse der beiden Herzstudien zur Lipidsenkung lassen keinen Zusammenhang zwischen Statinen und Frakturraten erkennen.

Um Klarheit zu schaffen, ob sich Statine tatsächlich zur Fraktur-Prophylaxe bei Osteoporose-Kranken eignen, sollten nun kontrollierte Studien gemacht werden, die speziell dafür konzipiert sind, den Nutzen für die Knochen zu untersuchen, meinen die US-Forscher.

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