Osteoporose-Therapie vereinfacht und verbessert

WIESBADEN (djb). Zur First-line-Therapie bei Osteoporose gehört heute die Behandlung mit einem Bisphosphonat plus Kalzium oder plus Kalzium und Vitamin D. Die Komedikation gelingt den Patienten jedoch nicht so leicht, wie man meinen sollte, hat Privatdozent Dr. Peyman Hadji von der Universitäts-Frauenklinik Marburg gesagt.

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Ein wesentlicher Faktor, der etwa eine korrekte Komedikation von Bisphosphonat und Kalzium beeinträchtige, sei die niedrige Verschreibungsrate von Kalzium, sagte Hadji bei einem von Sanofi-Aventis und Procter & Gamble veranstalteten Symposium in Wiesbaden. Aber auch die oft fehlerhafte Einnahme der Medikamente und die niedrige Compliance der Patienten aufgrund der komplexen Einnahmevorschriften erschwerten die leitliniengerechte Osteoporose-Therapie.

In Deutschland bekommen nur zwölf Prozent der Osteoporose-Patienten ein Bisphosphonat zusammen mit Kalzium oder Kalzium/Vitamin D verschrieben. In Frankreich sind es knapp unter, in Spanien knapp über 50 Prozent. Jede zehnte Patientin nimmt erfahrungsgemäß das Bisphosphonat gleichzeitig mit dem Kalzium ein, wodurch die Resorption des Bisphosphonats behindert und der Therapieerfolg gemindert wird.

Solche Einnahmefehler könnten vermieden und die Compliance verbessert werden, wenn die Patienten eine bessere Schulung erhielten und die Einnahmevorschriften vereinfacht würden, meint Hadji.

Deshalb sei eine Kombipackung, die eine Tablette mit 35 mg Risedronat für die einmal wöchentliche Einnahme am Tag 1 plus sechs Tabletten Kalziumkarbonat mit 500 mg Kalzium für die Tage 2 bis 7 enthält (Actonel® 35 mg plus Calcium), eine gute Idee, sagte Hadji.

Eine Studie mit 164 Frauen belege, daß die Kombination beider Mittel in dem 7-Tage-Blister das Verständnis der Einnahmevorschriften und die korrekte Therapie signifikant verbessert. 83 Prozent der Frauen zogen die Kombipackung den getrennten Packungen. vor.

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