Osteoporose-Monatstablette fördert Compliance

BERLIN (gvg). Wenn ein Bisphos-phonat in der Osteoporose-Therapie nicht täglich oder wöchentlich, sondern nur einmal monatlich eingenommen wird, kann das die Compliance verbessern. Und eine bessere Compliance bedeutet eine Verminderung der Frakturrate.

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"Die Therapietreue ist das größte Problem bei der Behandlung von Osteoporose-Patientinnen mit Bisphosphonaten", sagte Privatdozent Dr. Peyman Hadji von der Universität Marburg. Bei Präparaten, die täglich eingenommen werden müssen, sei damit zu rechnen, daß zwei von drei Frauen die Behandlung nach einem Jahr abbrechen, so Hadji auf einer Veranstaltung der Unternehmen Hoffmann-La Roche und GlaxoSmithKline.

Daß sich die Therapietreue verbessert, wenn das Einnahmeintervall vergrößert wird, konnte bereits für Bisphosphonate gezeigt werden, die nur einmal wöchentlich statt täglich geschluckt werden können. Auch hierbei komme es aber nach einem halben Jahr noch bei etwa 40 Prozent und nach einem Jahr bei rund der Hälfte der Frauen zu Therapieabbrüchen wegen mangelnder Compliance, wie Hadji berichtete. Dies sei problematisch, weil die Knochendichte um so stärker zunimmt und die Frakturrate um so geringer ist, je besser die Compliance ist.

Mit Kollegen aus mehreren Ländern hat der Osteoporose-Experte jetzt eine Compliance-Studie bei Osteoporose beendet, und zwar mit Ibandronat, das monatlich eingenommen werden kann. Die Tablette wird in einer Dosis von 150 Milligramm als Bonviva® vermarktet und ist in den USA und der Schweiz bereits erhältlich.

Für die EU wird die Zulassung in den nächsten Wochen erwartet. Details zur Studie werden demnächst auf einer Osteoporose-Tagung in den USA vorgestellt. Hadji verriet jedoch bereits das Kernergebnis: Die Compliance bei monatlicher Einnahme liege nach sechs Monaten bei etwa 70 Prozent und damit etwa zehn Prozent höher als bei wöchentlicher Einnahme.

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