Früher in den Wechseljahre, doppeltes Osteoporoserisiko

Je später die Wechseljahre beginnen, desto niedriger ist das Osteoporoserisiko, bestätigen aktuelle Daten.

Veröffentlicht:

MALMÖ (ple). Bisherige Studien hatten bereits Hinweise darauf erbracht, dass das Risiko für Osteoporose und osteoporosebedingte Frakturen sowie das Mortalitätsrisiko im Alter umso höher sind, je früher die Menopause beginnt.

Es handelte sich aber oft um retrospektive Studien mit zu kurzer Laufzeit. Erstmals konnte dieser Zusammenhang nun in einer prospektiven Langzeitstudie über 34 Jahre bestätigt werden.

An der Malmö Perimenopausal Study, einer prospektiven bevölkerungsgestützten Beobachtungsstudie, haben insgesamt 390 Frauen teilgenommen, die zu Studienbeginn 48 Jahre alt waren (BJOG 2012, online 25 April).

Als früher Eintritt in die Menopause wurde der Beginn vor dem 47. Lebensjahr definiert. Bei 61 Frauen der Studie war das der Fall. In dieser Gruppe hatte die Menopause im Median mit 42 Jahren begonnen.

Studie liegt WHO-Definition von "Wechseljahren" zugrunde

Für "Menopause" wurde die WHO-Definition verwendet, also eine anhaltende Amenorrhö über mindestens zwölf Monate.

Orthopäden um Dr. Ola Svejme von der Skåne-Universität in Malmö maßen die Knochenmineraldichte als Osteoporose-Parameter, als die Frauen 48 und 77 Jahre alt waren.

Dazu wurde die "single photon absorptiometry" (SPA) am Unterarm verwendet. Im Alter von 77 Jahren erfolgte die Dichtemessung zusätzlich mit einem DXA-Scan (dual energy X-ray absorptiometry) der Hüfte und der Wirbelkörper.

Im Alter von 77 Jahren hatten 15 von 27 Frauen (56 Prozent) mit frühem Beginn der Menopause eine Osteoporose, dagegen nur 52 von 171 (30 Prozent) der Frauen mit spätem Menopausebeginn.

Das entspricht einem relativen Risiko von 1,83. Zudem war bei frühem Menopausebeginn die Frakturinzidenz mit 19,45 pro 1000 Personenjahre signifikant höher als in der Vergleichsgruppe mit 11,6 pro 1000 Personenjahre.

Schließlich war auch die Sterberate in der Gruppe der Frauen mit frühem Menopausebeginn mit 52,4 Prozent deutlich höher als in der Vergleichsgruppe mit 35,2 Prozent.

Schlagworte:
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Orientierungswert

Ambulant vor stationär? Nicht bei der Preisentwicklung!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer