Rituximab hilft bei rheumatoider Arthritis

LONDON (slp). Ein Medikament gegen Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wirkt auch bei schwerer rheumatoider Arthritis (RA). Die Rede ist von dem Anti-CD20-Antikörper Rituximab. Den positiven Effekt hat eine nun veröffentlichte Studie mit 161 Patienten ergeben, die trotz Einnahme von Methotrexat (MTX) sehr starke Symptome hatten.

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Rituximab (MabThera®) ist in Deutschland bei Non-Hodgekin-Lymphom nach Versagen der Ersttherapie zugelassen. Der Wirkstoff ist kürzlich von der Europäischen Zulassungsbehörde in Kombination mit Chemotherapie auch zur Erstbehandlung bei indolenten NHL empfohlen worden. Der Antikörper zerstört die Entwicklungsstufen von B-Lymphozyten, die offenbar maßgeblich am Krankheitsgeschehen beteiligt sind.

Forscher um Dr. Jonathan C.W. Edwards vom University College in London haben den Antikörper nun in einer Studie mit 161 RA-Patienten geprüft (NEJM 350, 2004, 2572). Die Patienten hatten trotz mindestens sechzehnwöchiger Methotrexat-Therapie starke Symptome. In vier gleichgroßen Gruppen erhielten die Patienten entweder zweimal ein Gramm des Antikörpers i.v., den Antikörper plus MTX oder plus Cyclophosphamid oder nur MTX (wir berichteten kurz).

Primärer Endpunkt war das Ansprechen gemäß den ACR-50-Kriterien nach 24 Wochen. Dies entspricht einer Abnahme der Krankheitsaktivität um die Hälfte. Dabei werden geschwollene Gelenke und die Schmerzen erfaßt. Den primären Endpunkt erreichten Patienten mit den Kombitherapien häufiger als mit MTX: mit dem Antikörper plus Cylcophosphamid 41 Prozent, mit dem Antikörper plus MTX 43 Prozent, mit MTX allein 13 Prozent. Selbst mit der Rituximab-Monotherapie erreichten mit 33 Prozent mehr Patienten den primären Endpunkt als mit Methotrexat.

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