Initiative für Patienten mit M. Bechterew

FRANKFURT AM MAIN (hub). Den Beginn der Therapie bei Morbus Bechterew zu beschleunigen und das Management zu verbessern, ist Ziel der 3e-Initiative. "3e" steht für evidence, expert, exchange.

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Die Prävalenz von Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis, AS) ist mit 0,5 Prozent in der Bevölkerung fast so hoch wie die von Rheumatoider Arthritis (RA). Doch bei Rheumatologen kommt nur ein Bechterew-Patient auf sieben Patienten mit RA.

Rheumatologen in zehn europäischen Ländern erarbeiten daher in der 3e-Initiative Empfehlungen zu Diagnose, Monitoring und Therapie von AS-Patienten. "Dabei geht es nicht um eine Konkurrenz zu den Leitlinien der Fachgesellschaften", sagte Professor Jürgen Braun vom Rheumazentrum Ruhrgebiet in Herne. Vielmehr will die von Abbott Immunology unterstützte Initiative leicht anwendbare Empfehlungen geben.

Fünf Prozent der Patienten mit chronisch-entzündlichem Rückenschmerz haben Morbus Bechterew, so Braun bei einer Veranstaltung des Unternehmens in Frankfurt. "Entscheidend für eine frühe Diagnose ist der Hausarzt."

Die Kriterien sind:

  • Die Patienten sind jünger als 45 Jahre.
  • Der Rückenschmerz ist chronisch. Er dauert länger als drei Monate.
  • Morgens besteht eine Steifigkeit von mehr als 30 Minuten.
  • Die Symptome bessern sich bei Bewegung.
  • Der Test auf HLA-B27 ist positiv.

Sind diese Kriterien erfüllt, sollten die Patienten zum Rheumatologen überwiesen werden. "Normale BSG- und CRP-Werte schließen eine ankylosierende Spondylitis nicht aus", erinnerte Professor Joachim Sieper von der Charité Berlin. "Denn nur bei sechs von zehn AS-Patienten sind diese Werte erhöht, da sich die Entzündung im Knochen und nicht in der Synovia abspielt."

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