Vorteil belegt für Frühtherapie mit TNFaa-Hemmer

HAMBURG (sir). Biologicals wie TNFaa-Hemmer werden bei Rheumatoider Arthritis (RA) meist erst als zweite oder dritte Therapie-Option eingesetzt. Mitunter erhalten die Patienten erst nach Jahren ein Biological. Eine Studie hat nun Vorteile für die initiale Kombination des TNFaa-Blockers Infliximab mit Methotrexat ergeben.

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In der BeSt×-Studie wurden 508 Patienten vier Studienarmen zugeteilt. Sie erhielten entweder

  • eine sequenzielle Monotherapie mit Basistherapeutika (DMADR, Disease Modifying AntiRheumatic Drug, krankheitsmodifizierenden Antirheumatika),
  • eine Step-up-Therapie mit Basistherapeutika,
  • initial eine Kombitherapie aus DMARDs und Prednison oder
  • initial die Kombitherapie Methotrexat plus Infliximab (Remicade®).

Alle drei Monate wurde die Krankheitsaktivität mit dem Disease Activity Score 44 (DAS44, Werte von 0 bis 9) bestimmt. Bei einem Wert über 2,4 wurde die Therapie angepasst.

"Der Anteil der Patienten, bei denen radiologisch ein Fortschreiten der Erkrankung nachweisbar war, betrug 44 Prozent in der ersten, 43 in der zweiten, 29 in der dritten und 25 in der vierten Gruppe", sagte Professor Klaus Krüger aus München beim Rheuma-Kongress in Hamburg. "Dabei war gerade im vierten Studienarm bei den meisten Patienten - 70 Prozent - keine Therapie-Eskalation notwendig", so Krüger bei einer Veranstaltung von essex pharma.

Und selbst die initiale Kombitherapie wurde in der Infliximab-Gruppe nicht mehr von allen Patienten benötigt. Bei mehr als der Hälfte der Patienten konnte auf Infliximab nach zwei, drei und vier Jahren verzichtet werden (56, 53 und 51 Prozent). Etliche dieser Patienten hätten zudem auch kein Methotrexat mehr gebraucht. Nur knapp jeder dritte der initial mit Infliximab Behandelten sprach nicht auf die Therapie an. "Diese Ergebnisse belegen den Wert einer frühzeitig begonnenen TNFaa-Blockade", so Krüger. Sie eröffneten zugleich Perspektiven für eine initiale remissionsinduzierende Therapie.

×BeSt = Behandlungs-Strategien

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