Impfungen sind für Rheumatiker wichtig

Veröffentlicht:

BERLIN (gvg). Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (RA) sollte vor einer immunsuppressiven Therapie der Impfstatus überprüft werden. Denn während der Therapie sind Impferfolge geringer. Impfungen gegen Influenza und Pneumokokken sind besonders indiziert.

"Wenn es sich organisatorisch einrichten lässt, sollten Impfungen vor Beginn der Rheuma-Therapie erfolgen, weil die Effektivität der Impfungen unter Therapie geringer ist", so Professor Gerd Burmester von der Charité Berlin. Dieses Problem gebe es generell bei Antirheumatika, etwa bei Methotrexat. Auch bei Therapie mit Rituximab sei die Immunantwort reduziert, da der Antikörper temporär B-Zellen ausschalte, so Burmester bei einer Veranstaltung von Roche Pharma in Berlin.

Bei Rituximab-Therapie sei wie bei allen anderen Biologicals die Rate an Infektionen leicht erhöht. Die Patienten sollten deswegen unabhängig von ihrem Alter gegen Pneumokokken und regelmäßig gegen Grippe geimpft werden. Burmester empfahl deswegen, bei RA-Patienten schon früh in der Erkrankungsphase den Impfstatus zu überprüfen, gegebenenfalls die Grundimpfungen aufzufrischen und eine Pneumokokken-Impfung zu machen. "Dann ist an dieser Front erstmal Ruhe."

Lediglich die jährliche Grippe-Impfung sei dann noch zu bedenken, die im Idealfall nicht in den Wochen nach oder kurz vor den halbjährlich bis jährlich applizierten Rituximab-Infusionen erfolgen sollte. "Am besten impft man dann, wenn sich die B-Zell-Titer erholt haben. "Je nachdem, wann im Jahr die Symptome auftreten, klappt das natürlich nicht immer", so Burmester.

Seit der Zulassung von Rituximab (MabThera®) für die Behandlung von Patienten mit therapie-refraktärer RA seien in Deutschland mehr als 800 Patienten behandelt worden, sagte Dr. Gerhard Fliedner aus Osnabrück. "Die Substanz hat die ambulante Therapie bei RA durch die hohe Wirksamkeit und die patientenfreundlichen, langen Therapieintervalle bereichert", sagte der niedergelassene Rheumatologe.

Infos zu Impfungen und Impfstoffen: www.rki.de und www.pei.de

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Transplantation von Beta-Zellen

Neue Zelltherapie-Optionen bei Diabetes

Lesetipps
Kommunikationsexperte Sven Blumenrath

© Michaela Schneider

Gegen unerwartete Gesprächssituationen gewappnet

Tipps für MFA: Schlagfertigkeit im Praxisalltag

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung