Diagnostik bei Rheumaverdacht mit drei Markern

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Ohne Behandlung werden bei Rheumatoider Arthritis (RA) die Gelenke irreversibel zerstört. Die Schäden können mit einer möglichst frühen Therapie aufgehalten werden. Entscheidend dafür ist eine sichere Diagnose. Ein Multimarker-Konzept mit mehreren serologischen Parametern erleichtert die Früherkennung.

Rheumafaktoren (RF) waren lange Zeit die einzigen etablierten Marker. Die Sensitivität beträgt 60 bis 80 Prozent und die Spezifität 90 Prozent. Heute haben Antikörper gegen zyklische citrullinierte Peptide (CCP) das größte prognostische und diagnostische Potenzial. Die Sensitivität des Markers beträgt etwa 75 Prozent (ähnlich hoch wie RF) die Spezifität etwa 98 Prozent. Bei etwa einem Drittel aller RA-Patienten lassen sich zudem Autoantikörper gegen RA33 (hnRNP-A2) nachweisen. Die Spezifität ist ähnlich wie bei den RF. RA33-Antikörper sind mit einem milden Krankheitsverlauf assoziiert.

Hochtitrige RF (über 50 IU/ml), Anti-CCP und Anti-RA33 können unabhängig voneinander in der Frühphase der RA im Patientenserum auftreten. Eine Kombination dieser Marker ermöglicht eine sensitive und kosteneffiziente Frühdiagnose bei RA und eine individuelle Therapieplanung.

EBM-Abrechnung: Die CCP-Bestimmung wird mit der Ziffer 32489 (11,20 Euro) abgerechnet, der RA33-Antikörper-Nachweis nach Ziffer 32505 (11,20 Euro).

GOÄ-Abrechnung: Die CCP-Bestimmung und die RA33-Antikörperbestimmung werden nach der Ziffer 3877 abgerechnet (26,13 Euro, 1,15-facher Satz).

Weitere Informationen unter www.trendsundkompetenz.de

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