Kinder erhalten Arzneien oft ohne eine Zulassung

Veröffentlicht:

KÖLN (ab). In Deutschland leiden etwa 20 000 Kinder und Jugendliche an entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Zwar sind heute immer mehr wirksame Arzneimittel verfügbar, diese sind jedoch für Kinder nur begrenzt zugelassen. Dies gilt vor allem für Biologicals. "Trotz guter Studienlage sind bislang nur wenige neue Medikamente für Kinder zugelassen, da diese Verfahren mehrere Jahre dauern", sagt die Kinder- und Jugendrheumatologin Dr. Kirsten Minden bei einer Veranstaltung im Vorfeld des Rheuma-Kongresses in Köln.

Auch Basismedikamente, seien vielfach für Kinder nicht genehmigt. "Um den betroffenen Patienten zu helfen, behandeln Kinderrheumatologen sie außerhalb der Zulassung mit diesen Arzneien", sagte Minden. Die Ärzte müssen sich dabei auf ihre langjährige Erfahrung verlassen.

Für Kinder und Jugendliche zugelassen sind die drei TNFa-Blocker Adalimumab, Etanercept und Infliximab - für unterschiedliche Altersgruppen. Derzeit bekomme jedes zehnte Kind mit einer juvenilen idiopatischen Arthritis (JIA) ein Biological, so Minden.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Antikörper macht‘s möglich

Zähne einfach nachwachsen lassen – wie beim Hai?

Digitalisierung und Medikamente

Apotheker entwickelt eigene E-Rezept-App

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer